Das Schwarze Auge
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Das Schwarze Auge

Die Abenteuer von Hakim, Lynia, Tela und Ghor
 
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 Das Jahr des Feuers - Schlacht in den Wolken - Der Untergang von Wehrheim III

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Lynia
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BeitragThema: Das Jahr des Feuers - Schlacht in den Wolken - Der Untergang von Wehrheim III   Das Jahr des Feuers - Schlacht in den Wolken - Der Untergang von Wehrheim III EmptyMi Dez 24, 2014 11:44 am

Der Keil des Lichts.
So war die Nennung der Formation als Ganzes, der ich zugeteilt worden war.
Im Gegensatz zu meinen Freunden war mir meine Rolle im kommenden Gefecht zugewiesen worden und nicht meine eigene Entscheidung gewesen.
Grundsätzlich war ich mit dieser Entscheidung nicht unglücklich und sie war sicherlich auch sinnvoll und durchdacht und ich hätte mich vermutlich auch aus freien Stücken dafür entschieden, es war eben nur die Tatsache, dass ich es nicht hatte entscheiden dürfen.
Diese Entscheidung war gefallen, als ich bei der Untersuchung des als Plagenknolle benannten Artefaktes maßgeblich beteiligt war, was nicht verwunderlich gewesen war, immerhin hatte ich die Analyse von Artefakten jahrelang gelernt. Deshalb war ich ja auch der Gruppe zur Entschlüsselung des Wahren Namen Rahastes zugeteilt worden.
Über Rahastes selber war hingegen immer noch nur wenig bekannt. Als Tagesherrscher des dritten der Fünf Namenlosen Tage war er, trotz seiner scheinbaren Affinität zu Mishkhara dieser und auch sonst keiner erzdämonischen Domäne sicher zuzuordnen. Es wurde auch vermutet, dass er mit dem Namenlosen, für welchen er einen seiner Tage bewachte verbündet sein sollte. Da die letzte überlieferte Beschwörung aus den Tagen der Magierkriege datierte und Hinweise aus dieser einzig eine Warnung vor den Schwaden seiner Wolke waren fehlten uns immer noch wichtige Hinweise zu seiner Gestalt, seinem Wirken, seinem Sein.
Hinweise, aus welchen man Rückschlüsse hätte ziehen können um eine Vertreibung Rahastes sicherer gewährleisten zu können. Sicher, sein Wahrer Name war eine mächtige Komponente in der Austreibung des Dämons, aber es war ja wie bei einer Beschwörung, je mehr man über sein Gegenüber wusste desto besser konnte man sich vorbereiten. Jeder Erzdämon und dessen Domäne sprach auf bestimmte Paraphernalia besser an als auf andere und war im Gegensatz bezüglich der zum Erzdämon Gegensätzlichen Gottheit und deren Symbole und Insignien anfälliger. Manche Dämonen ließen sich gar von einem Geweihten der dem Herrn des Dämon Gegensätzlichen Gottheit leichter Bannen als von einem Magier.
Das war dann auch einer Gründe gewesen, die dazu geführt hatten, dass man möglichst viele Geweihte möglichst vieler unterschiedlicher Gottheiten der Heiligen Zwölfe mit in den Keil des Lichts aufgenommen hatte.
Was man nicht bedacht hatte, eine große Gruppe Weißmagier und eine ebenfalls nicht unerhebliche Gruppe an Geweihten der Zwölfgötter hatte ebenfalls durchaus auch eine, wenn auch nur im bildlichen Sinne, Gemeinsamkeit mit ihrem Gegner. Der Kern des Keil des Lichts, die Gruppe welche den eigentlichen Exorzismus durchführen sollte war ebenso ein brodelnder Kessel wie unser Ziel, nur dass er nicht Materiell war und eine unheilige Wolke gebar sondern eben eher metaphorisch und er gebar eine Gefährliche Mischung aus Kompetenzstreitigkeiten, Arroganz und Ideologie und stetige Reibereien begannen, kaum dass der dritte Trupp der Formation beigetreten war.
Ich wagte gar nicht erst mir vorzustellen, welches Bild dieser Innere Kern auf seine Beschützer machen musste.
Da war es auch nicht verwunderlich, dass die Bannstrahler unter Führung ihres Großmeisters sich dem Keil nicht anschlossen, auch wenn er ja eigentlich genau das tat, was den Bannstrahlern wohl mit am besten gefallen sollte, einen mächtigen Dämon austreiben. Aber es war neben der allgemeinen Abneigung gegen Magier auch noch das Gerücht herumgegangen, dass die Plagenknolle, der wir ja den Wahren Namen Rahastes entrissen hatten sich im Besitz der Bannstrahler befunden haben sollte und von diesen gegen deren Willen gestohlen worden war.
Ich konnte mir zwar beim Besten Willen nicht vorstellen, warum ausgerechnet die Bannstrahler etwas wie die Plagenknolle in ihrem Besitz haben sollten, hielt mich aber Bezüglich dieser Gedanken zurück. Ich spürte ja jetzt noch den Handabdruck von Ihrer Magnifizienz von Horsen-Rabenmund auf meiner Wange, wo mich ihre Ohrfeige getroffen hatte, als ich bezüglich der Überlegungen zur Austreibung der Wolke, wir waren schließlich in eine Sackgasse gekommen, meine eigene Idee geäußert hatte, eben ganz so, wie ihre Magnifizienz es gefordert hatte. Ich erinnerte mich noch, wie wenn es erst vor wenigen Minuten gewesen wäre.
Wir hatten den Wahren Namen Rahastes, aber eben keine Domäne, welche er zugehörig sein könnte, keine sonstigen klaren Erkenntnisse und immer noch das Problem, dass wir uns diesem Kessel zur Austreibung Rahastes auf mindestens Einundzwanzig Schritt oder eben noch viel weniger nähern müssten. Da war die Aussage gefallen, dass man doch Rahastes nicht wirklich austreiben müsste, sondern dass das eigentliche Ziel ja viel mehr die Auflösung dieser Wolke war, welche er erschuf, da ja diese Praios strafenden Blick von den Untoten fern hielt. Diese Aussage war meinem Wissen nach sogar von ihrer Illuminata Lanzenschäfter gekommen, welche schon relativ früh Teil unserer Forschungsgruppe gewesen war. Nur um zu beobachten, wie sie schnell versichert hatte. Daraufhin hatte ihre Magnifizienz von Horsen-Rabenmund uns alle aufgefordert Ideen zu äußern, wie man zumindest dieses Teilziel würde erfüllen können. Natürlich war beinahe Augenblicklich die Idee gekommen, dass Elementare aus der Domäne Luft für diese Aufgabe ja dann wohl mehr als geeignet sein müssten. Aber das hatte man beinahe ebenso schnell wieder verwerfen müssen. Elementare Diener wurden als zu schwach angesehen, selbst wenn man sie in größerer Zahl beschwören würde. Auch Dschinne wurden als unzureichend und unzuverlässig eingestuft, bestand bei ihnen doch die Gefahr, diesen Auftrag einfach von selber abzubrechen und damit eine große Menge von Madas Kraft für nichts vergeudet zu haben. Überraschenderweise war von seiner Spektabilität Foslarin die Idee gekommen, einen Elementaren Meister der Luft mit dieser Aufgabe zu betrauen aber da hatte uns, obwohl ich dachte, dass er das zumindest mir gegenüber nicht mehr könnte, Graf Nemrod überrascht. Diese Idee hatte man schon und hatte sie sogar schon in die Tat umgesetzt. Aber obwohl die Beschwörung des Elementaren Meisters, oh bei Hesinde, wie gerne wäre ich da dabei gewesen, ein Erfolg gewesen war und der Meister sich von diesem Dienst hatte überzeugen lassen, war ihm die Anwesenheit Rahastes in unserer Sphäre doch ebenfalls ein Greul, so hatte er doch eine Kelle der Rahastes-Flüssigkeit aus dem Kessel, mit welchem dieser beschworen wurde gefordert um, wie er es wohl genannt hatte die Witterung aufzunehmen. Da diese Forderung jedoch noch unerfüllbarer war als die direkte Bannung des Dämons hatte man den Elementaren Meister wieder auf seine Ebene entlassen. Wir hatten also wieder nichts und auch keine Gedanken, außer mir, aber ich war mir bezüglich dieser nicht ganz sicher, bis mich Illuminata Lanzenschäfter aufgefordert hatte einfach zu sagen, was mir im Kopf herumging. Einer Aufforderung einer Illuminata widersprach man nicht und man verweigerte sie nicht, auch wenn ich mir klar war, dass meine Gedanken in diesem Kreis eher auf weniger Gegenliebe stoßen würden. Also erklärte ich, dass Rahastes ein mehrfachgehörnter Dämon war, unserer Recherchen nach ein Sechsgehörnter, was ihn durchaus mächtig machte, aber der durch das Gesetz von Kha bestimmten Ordnung, welche auch die Siebte Sphäre durchzog, entsprechend gab es dadurch durchaus auch noch Mächtigere Wesenheiten. Einerseits war da seiner Spektabilität Foslarin schon so rot angelaufen, dass ich dachte, sein Kopf platzt gleich, während ihre Magnifizienz von Horsen-Rabenmund schon bedrohlich auf mich zugetreten war, aber Illuminata Lanzenschäfter hatte einfach nur „Und?“ gefragt und ich hatte eben geantwortet, dass ein Arjunoor, auch als Meister der Orkane bekannt mit seinen Acht Hörnern eventuell, aber da hatte mich ihre Magnifizienz von Horsen-Rabenmund mit einem lauten „Genug!“ und der Ohrfeige unterbrochen. Sie hatte mir noch Konsequenzen für die Zeit nach der Schlacht angekündigt und zum Ausdruck gebracht, dass es ihr egal wäre, ob ich in der Gunst des Grafen, sie hatte vermutlich euer Hochwohlgeboren Nemrod damit gemeint stehe.
Und nun stand der Innere Kreis des Keil des Lichts beieinander und zankte sich vor der Elite des Reiches und manchem darüber hinaus wie Halbwüchsige.
Auf kirchlicher Seite stand als Anführer des Keils der Heermeister Rondrasil Löwenbrand. Ihm direkt zur Seite stand Illuminata Lanzenschäfter, welche auch die Plagenknolle mit sich führte. Bei ihr stand Erzmagister Erechthon, neben welchem Inquisitionsrat Parinor von Oppstein Position bezogen hatte.
Zur Gruppe der Exorzisten gehörten von der Geweihtenschaft aus noch acht Rondra-Geweihte vom Orden der Hohen Wacht an. Des Weiteren hatte sich der Efferd-Hochgeweihte zu Wehrheim, zwei Peraine-Geweihte, zwei dem Boron geweihte Hüter des Raben, vier der Hesinde geweihte Draconiter, sechs Praios-Geweihte und sieben Akoluthen der Praios-Kirche dem Inneren Kreis der Exorzisten angeschlossen.
Auf gildenmagischer Seite stritten sich Spektabilität Foslarin und Magnifizienz von Horsen-Rabenmund beinahe öffentlich darum, wer jetzt als Sprecher dieser Fraktion gelten durfte.
Sechs Weißmagier in ihrer Nähe hielten offensichtlich zu ihrer Magnifizienz, obwohl Spektabilität Foslarin das Gildenoberhaupt der Weißen Gilde war. Aber ich wusste, dass diese Sechs zusammen mit ihrer Magnifizienz später in der entscheidenden Phase des Angriffs einen Unitatio-Bund bilden sollten und da war es durchaus verständlich, dass man dann auch schon vorher zusammen hielt.
Auch wenn sie nicht zum inneren Kreis der Exorzisten gehörten standen die anderen Magier, fünf Pfeile des Lichts und zwei Magier der Draconiter ebenfalls bei der Gruppe und alle zusammen hielten gegen Aussagen und Argumente der Geweihtenschaft.
Euer Hochwohlgeboren Nemrod, als inoffizieller Anführer des Keils, auch wenn das niemand offen auszusprechen wagte, stand zusammen mit Hochkönig Albrax und Marschallin Angunde von Falkenhag, der Anführerin der Lanzenreiter der Ferdoker Garde etwas abseits und betrachte das Szenario von außerhalb.
Die drei Golgariten, welche als Wächter für die beiden Hüter des Raben dienten, acht Tempelgardisten der Draconiter und Zehn Personen, die ich nicht richtig zuordnen konnte, die aber sogar für mich wie Kämpfer aussahen bildeten ebenfalls eine eigene kleine Gruppe.
Auch die Vierzig Sonnenlegionäre mit Hellebare und Streitkolben standen unter sich. Ebenso die gut Einhundertfünfzig Lanzenreiter der Ferdoker Garde und die Einhundert Hellebardiere des Eliteregiments Greifengarde.
Die Zweihundert schwer gerüsteten Zwerge, welche mit Äxten und Kriegshämmern bewaffnet waren standen nochmal etwas abseits, aber sie gehörten trotzdem zu der Formation, welcher ich nun auch angehörte.
Aber im Moment stand ich abseits all dieser Gruppierungen und versuchte meine Freunde zu finden, in mitten der Ansammlung an Kämpfern, die sich vor den Mauern von Wehrheim versammelt hatten.
Gen Firun und gen Praios schimmerte erstes Tageslicht. Doch gen Rahja, wo eigentlich die Sonne aufsteigen sollte, wallte nur tiefe Wolkenschwärze.
Endlos reihten sich auf meiner Höhe Schilde, Helme und Spieße aneinander. Das Mythraelsfeld war von zahllosen Kompanien aus den Reichsprovinzen besetzt, die Schlachtordnung einnahmen. Ich hörte Begriffe wie Wehrheimer Wall, Kusliker Karee, Haffax-Staffette und ähnliches, aber ich konnte beim besten Willen nicht erkennen, welche Aufstellung mit welchem Namen versehen war. Die vielen Wimpel und Banner der Einheiten hatten jedoch im fahlen Morgengrauen alle dieselbe Farbe. Trompeten, Trommeln und Marschflöten klangen herüber.
Ich bemerkte, dass Königin Rohaja mit gezogener Klinge die Linie auf und ab ritt. Sie hielt eine mitreißende Schlachtrede und für einen Moment lang musste ich daran denken, dass Hakim erzählt hatte, unter dem tiefsten Siegel der Verschwiegenheit, dass die junge Königin heute Morgen schon bei ihm gewesen war und ihm von dieser Rede erzählt hatte. Sie hatte zwar wohl vorgehabt, vor der Schlacht nochmals zu den Truppen zu sprechen, hatte aber nicht so recht gewusst, was sie sagen sollte, konnte, durfte, musste und was sie besser nicht erwähnen, ansprechen, bekannt machen sollte.
Deshalb war sie zu Hakim, dem Sieger des großen Turniers von Gareth gekommen, der schon dort durch Charme und Auftreten aufgefallen war und hatten diesen um Rat und ein paar Worte gebeten. Er hatte ihr beides gegeben, ganz offensichtlich mit Erfolg, so wie die Soldaten auf die Rede der Königin reagierten und ihr zujubelten. Sie fühlte sich ganz offensichtlich für die gut Sechstausend Soldaten vor ihr verantwortlich. Direkt hinter der Königin trabte der Kaiserliche Bannerträger mit dem majestätischen Feldzeichen des Heeres her.
Schließlich hatte die Königin ihre Rede beendet und positionierte sich vor ihrem Heer in Richtung Feind.
Und der war schließlich zu sehen. Der Endlose Heerwurm, das Meer aus Knochen überquerte den Gernat und formierte sich beim Vorwärtsdrängen direkt wieder neu.
Die Niederhöllen marschierten auf Wehrheim zu und hinter mir zankten sich die Menschen die durch die Götter über die Tausende vor mir erhoben worden waren um Themen wie, wer wieviel seiner von Mada oder den Göttern verliehenen Kraft zur Bekämpfung des Gegners schon vor der Bannung des Rahastes hergeben sollte oder um so etwas wie die Versorgung der Verwundeten beim Vormarsch auf den Wagen der Beschwörer. Mir fiel wieder die dieser Stunden so oft gestellte Frage von Hochkönig Albrax ein. „Was hatte man die ganze Zeit davor gemacht?“
Aber ich hielt mich aus diesen Gesprächen inzwischen heraus. Eine Ohrfeige hatte mir gereicht und vor meinem geistigen Auge konnte ich eh schon sehen, wie sich ihre Magnifizienz von Horsen-Rabenmund und Illuminata Lanzenschäfter darum stritten, wer mich nach der Schlacht zuerst nochmals meiner Ansichten befragen durfte.
Aus Reflex warf ich einen Blick auf Graf Nemrod, aber er war zusammen mit den Militärs an seiner Seite und den Truppen, die uns beschützten sollten erfahren genug das einzige zu tun, was er für richtig hielt.
Er beobachtete den Feind und dessen Handeln.
Auch ich folgte seinem Blick.
Die Wolke, welche unser Ziel sein würde, hatte den Himmel komplett verdunkelt. Das ewige Zwielicht nagte ganz offensichtlich an den Truppen vor mir. Daher waren es auch mehr oder weniger die Untoten, welche die Schlacht eröffneten, ganz so als wären sie unfähig anzuhalten und müssten weitermarschieren, so lange es noch Leben auf Dere gab. Der Faulgeruch der Leichen wehte uns entgegen und wie wenn dieses neue Reiz der Nase das Wecksignal gewesen war setzte sich mit einzelnen Rufen das Reichsheer, Kompanie für Kompanie in Gang. Dumpf begann der Boden von den Hufen hunderter Pferde, die gemeinsam antrabten zu vibrieren und ich glaubte einzelnen Schlachtengesang zu vernehmen. Einzig, Gesang war jetzt nicht unbedingt das was ich mit der vor mir liegende Aufgabe verband, daher konzentrierte ich mich auch nicht sonderlich auf diesen sondern löste meinen Geist von allem derischen und auch wenn ich für die anderen still und aufrecht auf meinem Pferd saß, mein inneres Selbst war längst an diesem Stillen Punkt in mir, der mir gehörte, mir alleine, wann immer ich die Nähe der Zwölfe suchte um ihnen im Gebet so nahe zu sein, wie es jemand wie ich eben sein konnte. Und bei Hesinde, meine ersten Gedanken und Hoffnungen an die Zwölfe war der Wunsch, zumindest Teile des Keil des Lichts würden sich mir zumindest im Gebet an die Zwölfe anschließen, denn mehr konnten wir für die ersten grausamen Stunden der Schlacht nicht tun.


Von meiner Position aus hatte ich einen erfreulich guten Überblick über das Geschehen auf dem Feld vor mir und auch wenn ich das meiste davon nicht verstand, so gab es mir doch Gelegenheit den Feind und dessen wirken zu beobachten und zu studieren.
Ich sah einige unserer eigenen Einheiten aus der Formation ausbrechen und zwar in Richtung Feind. Für kurze Zeit dachte ich, sie würden die Seiten wechseln, aber als sie die gegnerischen Reihen erreichten begannen sie diese zu bekämpfen. Anfänglich war ich ein wenig verwirrt darüber, dass unsere Führung nicht sofort eigene Truppen hinterherschickte um diese zu unterstützen, aber vielleicht würden sie sich ja wieder vom Gegner lösen und diesen damit in die eigenen, starken Reihen locken. Ich wagte jedoch zu bezweifeln, dass die Untoten trotz allen Einflusses der Thargunitoth-Banner so etwas wie Wut oder Zorn verspüren konnten und ihrem Feind blind nachstürmen würden. So war es dann auch. Die angeschlagenen Reichseinheiten konnten beinahe unbehelligt zurück in die eigenen Linien rücken, wobei viele von ihnen eher rannten was den Plan dann natürlich gänzlich zunichtemachte, sollte doch eigentlich selbst der einfachste Milizionär nach einer minimalistischsten Einweisung wissen, dass Untote nicht agil genug für rennen waren und den eigenen Truppen daher gar nicht in die eigenen Reihen folgen konnten. Zumindest aufgesplittert und einzeln genug um leichter zu besiegen zu sein.
Ich sah auch eine große Gruppierung Schlachtreiter im gestreckten Galopp tief in eine Gruppe schwer gerüsteter Untoter eindringen und diese weit aufbrechen. Aber dann war der Schwung der Pferde aufgebraucht und durch die Macht der Thargunitoth-Banner gestärkt steckten die Untoten, und vielleicht auch ein wenig durch die Rüstungen geschützt, die würden einen Untoten Leib ja nicht schlechter schützen als einen lebenden, das war ja sogar mir verständlich, diesen Angriff erstaunlich gut weg und die Schlachtreiter verloren sich im Einzelkampf gegen Gruppen ihrer Gegner. Ein sehr interessantes Bild, auch wenn es leider ein wenig weit entfernt war. Es wäre interessant gewesen zu sehen, wie sich die Untoten in unterschiedlichen Rüstungstypen verhielten und in wie weit sie schon durch die dämonische Magie der Banner beeinflusst waren, aber für solche Einzelheiten fand der Kampf eben zu weit weg statt und ich wusste dass man mir nicht gestatten würde, auch nicht hinter unseren Linien, mich diesem für geraume Zeit zu nähern.
An einer anderen Stelle sah ich eine Einheit berittener Schützen, die immer wieder vor die eigenen Truppen ritten um ihre Pfeile auf die Gegnerischen Einheiten zu verfeuern. Erwartungsgemäß ließen sich die Untoten von ein paar Metallspitzen in ihren Körpern nicht wirklich beeindrucken und zogen einfach weiter. Erfreulicherweise erkannten die Reiter irgendwann die Sinnlosigkeit ihrer Bemühungen und zogen sich an die Flanken der feindlichen Truppen zurück, wo unter anderem immer noch Ghule ihr Unwesen trieben, die sehr wohl etwas gegen Metall in ihrem Körper hatten, auch wenn es nur kleine Spitzen waren.
An anderer Stelle sah ich eine Gruppe eher schlecht ausgerüsteter Kämpfer, die plötzlich in Panik davonrannten. Es dauerte nicht lange bis ich die typische Fratze eines Braggu erkannte, der diese Gruppe förmlich vor sich hertrieb. Ein einzelner Elementarer Diener der Luft hätte ihn aus selbiger gepflückt, ein guter Kämpfer mit einer magischen Waffe hätte ihn stellen, eine kleine Gruppe Magier ihn verbannen oder vernichten können, ohne das ein einzelner von diesen über die Maßen von Madas Kraft verloren hätte. Braggu waren Niedere Dämonen aus der Domäne Tijakools, deren Paktierer zu Dutzenden die feindlichen Reihen stärkten. Sein wahrer Name war vermutlich so verbreitet wie eine alte Fassung des Codex Albyricus und seine Beschwörung so einfach, dass sie mit als Grundlagenübung für den Invocatio minor genutzt wurde. Und der Aufwand an Madas Kraft war gegenüber dem zu erwartenden Nutzen geradezu lächerlich, wie ich gerade beobachten konnte. Ein schneller Blick zeigte mir, dass Hochkönig Albrax das nicht mitansehen musste. Es würde mich nicht wundern wenn der Zwerg mitsamt seinen Truppen plötzlich beschloss abzuziehen, weil er erkannt hatte, dass die Menschen so unvorbereitet in diese Schlacht gegangen waren das man dankbar sein konnte das sie Waffen mitgebracht hatten. Mir hingegen kamen langsam Zweifel bezüglich meines Berichtes, den ich abgegeben hatte und in welchem ich auf solche Punkte aufmerksam gemacht hatte. Ich selber hatte ja schon mal einen Braggu für einen ähnlichen Zweck geplant gehabt und zu dieser Zeit war für mich ein das Leben außerhalb der Akademie immer noch ein einziges Abenteuer gewesen, aber schon da hatte ich seinen Nutzen und seine Möglichkeiten erkannt.
Leider war der Gegner bezüglich seiner Aufklärung und Führung eher in der Lage auf unerwartetes zu reagieren, wie ich sehen musste. Ein Banner der Lanzenreiter ritt immer wieder erfolgreich leicht gerüstete, herausragende Gruppen von Untoten nieder und entfernten sich schnell wieder vom Rand der feindlichen Linien, um im Platz zwischen den Heeren neuen Schwung und Beute zu suchen. Von meiner Position aus konnte ich die geplante Falle erkennen, aber ich hatte keine Möglichkeit die Lanzenreiter zu warnen, zumal diese die vermeintlich leichte Beute schon gesehen hatten und losgeritten waren. Der Feind konnte sich den Verlust von ein paar Dutzend Untoten leicht leisten und so ließ er den Lanzenreitern die Euphorie des Sieges, bevor Spießbewehrte Skelette, die ohne störendes Fleisch und sonstige Anhängsel schnell die Lanzenreiter umzingelten und damit für eine kleine Gruppe untoter Grubenwürmer festsetze. Die Lanzenreiter erkannten aber die Falle und ein paar der ihrigen opferten sich auf den Spießen der Skelette um den anderen die Flucht zu ermöglichen. Ich sah zwar nicht, wie die Nephazzim in die Leichen einfuhren, aber ich konnte mir es auch so vorstellen. Ein aufgespießter Leichnam hatte noch alle Gliedmaße und stellte daher ein gutes Ziel für einen Nephazz dar. Aber die anderen Lanzenreiter sahen erfreulicherweise wohl nichts mehr von den Schicksal ihrer Gefährten, denn sie suchten ihr Heil an einer anderen Stelle der Front, wo der Feind noch nicht wusste, wie sie gegen diesen vorgingen.
Sie entschlossen sich, eine Flanke zu verstärken, welche von einer erstaunlich kleinen Gruppe von Kämpfern gehalten wurde. Aber diese hatte entweder Glück oder es hatte sich tatsächlich jemand Gedanken gemacht, denn alle waren sie mit Streitkolben bewaffnet, kämpften immer mindestens zu dritt gegen einen Untoten und brachen den ihnen entgegenwankenden Zombies und Moorleichen immer erst die Beine, bevor sie diesen dann auf dem Boden liegend den Schädel einschlugen, was dort natürlich einfacher war. Auf dieser Art und Weise kämpfte diese Gruppe erstaunlich effektiv und die Lanzenreiter sorgten nun dafür, dass dies auch so blieb.
Ich bemerkte auch, dass immer wieder einzelne Untote, vor allem im hinteren Bereich des Schlachtfeldes verschwanden. Schließlich erkannte ich, dass diese sich eingruben. Aber es waren nie ganze Gruppen oder gar Einheiten, so dass es gar nicht auffiel, dass sich dort eine Gefahr für später versteckte. Sicher, es waren überall verteilt nur Einzelne Untote, ein paar Dutzend, vielleicht etwas mehr, aber trotzdem, wenn diese in unserem Rücken auftauchen wurden konnte das durchaus gefährlich werden. Das würde ich dem Graf später erzählen müssen.
Aber im Moment war mein Blick auf eine Einheit mit einem Bären in ihrem Wappen gerichtet, die nur noch wenige Schritt von zweien der Bannerträger, welche die Thargunitoth-Banner trugen entfernt und all ihr bestreben richtete sich auf diese. Mit Erfolg, wie ich erkannte. Innerhalb weniger Herzschläge fielen beide Banner und sofort wirkten Dutzende Untote im Umkreis dieser Banner wie gelähmt. Erfreulicherweise nutzten die Kämpfer der Bären diese Gunst sofort und erschlugen so viele der Untoten wie sie konnten, bevor sich neue Untote und Banner näherten und die Lethargie aus der bis dahin leichten Beute trieb. Aber die Kämpfer waren professionell genug sich rechtzeitig zurückzuziehen.
Die Kämpfer. Ein Herold, der die Kämpfer begleitet hatte um Aufzeichnungen niederzuschreiben bemerkte die Gefahr zu spät und ein Skelett in groben Kleiderfetzen und einer schartigen Sense hieb ihm den Kopf ab. Wie konnte man auch so dumm sein. Inmitten einer solchen Schlacht fertigte man keine Aufzeichnungen. Die Schrift litt massiv darunter, man konnte, während man etwas aufschrieb etwas anderes wichtiges übersehen, immerhin war die Schlacht dynamisch und in ständiger Bewegung und Blut auf dem Pergament half auch nicht wirklich. Selbst ich hatte bei dem Kampf gegen die Wölfe, der erste Kampf an der Seite derer, die ich heute Freunde nannte, und mein erster richtiger Kampf überhaupt, kein Papier sondern meinen Stab in der Hand gehalten und hatte zu diesem Zeitpunkt die Akademie von Punin noch keine Sechs Wochen zuvor verlassen. Noch während ich mich fragte, wie man sein Leben, ein Geschenk Tsas so leichtfertig hatte hergeben können sah ich, dass der Herold doch noch lebte. Aber als ich erkannte, dass er nicht seinen Hut sondern seinen Kopf suchte war ich doch auch versucht, in meiner Umhängetasche, nur kurz ein paar Zeilen, Pergament und Stift zu suchen. Ganz offensichtlich potenzierten sich die einzelnen Thargunitoth-Banner in ihrer Wirkung, wenn sie nahe genug beieinander waren, auf Burg Aulebein hatte es länger gedauert, bis das Banner seine Kraft auf die Umgebung bis zu diesem Punkt gesteigert hatte, dass frisch getötete so schnell wieder als Untote aufstanden. Unbewusst rieb ich meinen Bauch und dachte an die Klinge der Streunerin. Oder lag es doch am Banner selber und der Zeit, welche es seine unheiligen Kräfte entfalten konnte? Auf Burg Aulebein war es ja so gewesen. Da hatte das Banner seine Kraft nur langsam aber kontinuierlich aufgebaut. Diese Banner wurden ja schon seit Tagen offen getragen und hatten daher seit dieser Zeit ihre Kraft entwickeln können.
Ich musste diese Frage wirklich klären, sie war essentiell. War die Zeit an einem bestimmten Ort oder nur die Zeit für die Kraft verantwortlich und wenn es die Zeit und der Ort war konnten sich dann Banner, wie gerade gesehen Gegenseitig in ihrer Kraft potenzieren?
Eine Gruppe Golgariten erlöste den armen Dummkopf von seiner neuen Ungestalt, ihn und Dutzende andere Untote, welche den Bärenkriegern nachsetzten. Die Bärenkrieger erkannten die Gunst der Stunde und zusammen mit den Golgariten, welche gewaltige Ogerschellen und Kriegsflegel aus dunklem Holz als Waffen schwangen änderten sie ihre Richtung in einer größeren Gruppe von Bannerträgern des Feindes, die zwar nicht dicht beieinander, aber in realistischer Reichweite zueinander standen.
Die Schlachte tobte schon geraume Zeit. Mangels dem Blick auf das Praiosmal konnte ich nur schätzen, dass es in etwa drei Stunden sein mochten, der Gegner wankte, war aber noch weit davon entfernt zu brechen, zumal er immer wieder seine Truppen auffrischen konnte. Sollte es den Golgariten und dem Bärentrupp gelingen innerhalb kurzer Zeit dieses gute halbe Dutzend Banner zu fällen würde das dem Gegner einen Schlag versetzen, welchen er merken würde.
Leider würde ich es nicht mehr direkt sehen.
Das Signal zum Sammeln des Keils ertönte. Offensichtlich hatten andere das gleiche gesehen wie ich und Vorkehrungen wurden getroffen.
Bei Boron, dafür wurde es aber auch Zeit. Es waren Dutzende, wenn nicht schon Hunderte der unsrigen gestorben, und auch wenn ich beständig nur hoffen konnte, dass meine Freunde nicht dabei gewesen waren, unberührt hatte mich das nicht gelassen und ich würde in Gareth lange Zeit im Borontempel verbringen müssen, mit der Bitte um Vergessen.
Das war ein Punkt, denn ich bei ihrer Magnifizienz von Horsen-Rabenmund und Illuminata Lanzenschäfter nicht verstanden hatte. Bei den Besprechungen über die kommende Schlacht hatten sie mögliche Verluste als hinnehmbar, unabwendbar, für die Sache vertretbar und sonst wie tituliert, aber mich planten sie wahrscheinlich wegzusperren, weil ich mir ein Bild einer Armee von Untoten, Dämonen und Paktierern eingeprägt hatte. Erster waren schon tot, Dämonen in ihrer Zahl eh unendlich und Paktierer keine Menschen mehr, denen man nachtrauern müsste. Diese Armee hatte schon existiert, ihre Erscheinung war nicht mehr Rückgängig zu machen, das Bild dieser Armee hingegen eine Möglichkeit sie besser zu bekämpfen und vielleicht ein Schlüssel dafür selbiges für spätere Zeiten zu verhindern oder zumindest von Anfang an besser bekämpfen zu können. Dieses Bild und Informationen die ich abgegeben hatte. Beides hatte den Zweck gehabt diese hinnehmbaren, unabwendbaren, für die Sache vertretbaren und sonst wie titulierten Verluste zu minimieren.
Hatte und hätte, wenn man sie genutzt hätte, zumindest zum Teil.
Ich ließ nochmals meinen Blick über die Schlachtreihen, die nun in weiten Teilen ineinander verkeilt waren gleiten und mir wurde bewusst, dass durch diese Verbindung der Truppen das Bild um ein so vielfaches klarer war als zu Beginn der Schlacht.
Der Unterschied zwischen beiden Seiten war nämlich gar nicht so groß, wie manch immer dachten.
Bei Praios, meine Gedanken würden mich noch in die Niederhöllen führen.
Schnell wendete ich mein Pferd von dem Anblick ab und ritt zur Gestalt der Illuminata Lanzenschäfter. Diese wollte mich direkt an ihrer Seite haben. Ob das daran lag, dass ich den Wahren Namen Rahastes mit entschlüsselt hatte und ihn kannte oder ob sie mich aus anderen Gründen bei sich haben wollte wusste ich nicht und fragen würde ich sie nicht.


Es war tatsächlich passiert.
Die Kolonnen der Untoten waren durcheinander geraten und ein reitender Bote hatte den Marschbefehl überbracht.
Wie wenn sie auf dieses Kommando gewartet hätten, was sie ja eigentlich auch getan hatten, stürmten die Zwergensöldner und Elitekämpfer an unseren Flanken los. In der Ferne erkannte ich vage die Rahastes-Quelle, der Kessel auf dem Wagen der Beschwörer.
Graf Nemrod an meiner Seite richtete gelassen Umhang, Schwertgurt und Balestrina, als ginge er auf einen höfischen Empfang.
Sein Blick glitt zu mir, wie wenn er gesehen hätte, dass ich ihn beobachtet hatte. „Vorwärts, in Praios Namen“ schnarrte er. „Die Ausgeburten der Niederhöllen werden die Nacht verfluchen, in der sie beschworen wurden.“
„Äh.“ Ich wollte gerade ansetzen dem Grafen zu erklären, dass die Diener der Niederhölle über eine Beschwörung ihrer selbst in die dritte Sphäre in den seltensten Fällen direkt erbost waren, sondern mehr über die Tatsache, dass sie eigentlich gerufen worden waren um etwas bestimmtes zu tun, meist das was der Beschwörer wollte und sie darüber erbost waren, aber ein Knuff in meine Rippen ließ meinen erhobenen Finger wieder sinken und meinen Mund sich schließen, während mein Blick zu meiner anderen Seite glitt, wo Illuminata Lanzenschäfter mit missmutigem Gesicht den Kopf schüttelte.
Ich nickte stumm und schluckte den Kloss in meinem Hals hinunter. Es fühlte sich wie Stunden an, bis Illuminata Lanzenschäfter ihren Blick wieder von mir löste und die Beklemmung in meinem Hals wieder nachließ.
Aber dann kam das Zeichen von Heermeister Rondrasil und wir setzten uns in Bewegung.
Der Marsch durch das Knochenheer war ein Alveranskommando, in dem sich immer neue Gegnermassen und Hindernisse auftaten. Links und rechts von uns lichteten sich die Reihen der Beschützer und immer wieder brachen Gegner bis zu uns durch und nach und nach traf es auch den ein oder anderen aus unserer Mitte. Ich fragte mich, ob ihre Magnifizienz und ihre Illuminata diese Verluste auch einberechnet und als Annehmbar befunden hatten, hatte aber genug damit zu tun, mich meiner Haut zu erwehren, auch wenn ich überraschend gut geschützt wurde und mein Anteil an der Wehr hauptsächlich darin bestand, mein Pferd ob all diesem Schrecken ruhig zu halten. Wir waren nur noch Zweihundert Schritt von dem Wagen der Beschwörer entfernt. Weniger, vielleicht noch Einhundertsiebzig.
Wir waren nun mitten in der Horde des Gegners und ich konnte sie in all ihrer Vielfalt betrachten und beobachten. Leichen, in allen Stadien der Verwesung in verschiedensten Kleidungs- und Rüstungsresten mit den unterschiedlichsten Waffen.
Ich sah Zombies in Söldnerrüstungen mit Hämmern, Säbeln und abgebrochenen Zweihändern, die von den Zwergen mit einem Hass niedergemacht wurden dass ich mich nicht wundern würde wenn einer unserer Magier auf jeden der Zombies eine Illusion eines Drachen gelegt hätte. Morsche Krüppelskelette in Massen griffen mit bloßen Knochenhänden an und wurden alleine durch ihre unglaubliche Zahl zur Gefahr. Untote Wölfe und Wildschweine brachen zwischen den Beinen ihrer eigenen Verbündeten hervor und verbissen sich in den Beinen der unsrigen. Sie waren die größte Gefahr für uns eigentliche Exorzisten, da wir auf Pferden ritten um gegebenenfalls eine Lücke schnell nützen zu können um entscheidende Schritte Raum zu gewinnen.
Bandagierte Mumien wankten voran, noch über und über mit Totenschmuck behängt, Ringe, Ketten, Diademe, aber aus den Edelsteinen war alle Farbe gewichen, wie das Leben aus ihren Trägern. Aber all dieser Schmuck konnte auch leicht über die Gefährlichkeit dieser Gegner hinwegtäuschen. Ein Umstand, den die Hellebardiere nur kurzzeitig machten.
Sensenbewehrte Gerippe in dunklen Kapuzenumhängen schritten wie der leibhaftige Tot einher, was die Golgariten, die sich ihnen entgegenstellten aber nur wenig beeindruckte.
Skelettgardisten mit Armbrüsten schossen erstaunlich gut, woraufhin der Graf an meiner Seite den Zehn Männern um ihn herum ein Zeichen gab, woraufhin diese, begleitet von großen Teilen der Draconiter im Getümmel verschwanden. Kurz darauf endete der Beschuss durch Armbrustbolzen, aber nicht ohne bis dahin seinen Zoll gefordert zu haben.
Röhrende Lebende Leichname wankten stumpf einher und schlugen mit ausgerissenen Gliedmaßen um sich, bis sich ihnen die Magier der Pfeile des Lichts entgegen stellten und den Weg für uns wieder frei machten.
Eine große Gruppe berittener Skelette auf untoten Mähren und in Ritterrüstungen mit Kriegslanzen galoppierten brachial in unsere Reihen, wo sie von den stoischen Zwergen und Hellebardieren aufgehalten wurden, bis ihnen die Lanzenreiter der Ferdoker Garde in die Flanke fielen.
Die zur Unterstützung der untoten Ritter herbei staksenden Vogelscheuen mit Pferdeschädel, welche mit ihren über drei Schritt Größe auf langen Beinstelzen durch ihre eigenen Kämpfer nach vorne wankten wurden von den Sonnenlegionären auf Distanz gehalten, welche dadurch den Ferdokern den Rücken frei hielten, welche dadurch wiederrum die Opfer der Hellbardiere und Zwerge nutzen konnten um die Gefahr durch die Untoten Ritter zu beseitigen.
Aber am schlimmsten waren die Brandleichen, die zum Glück nur vereinzelt zwischen den Gegnern umherwankten und rußend und glühend wie sie waren die Luft derart in Qualm und Rauch hüllten, dass die Sichtweite auf teilweise wenige Spann absank.
Und dazwischen immer wieder Ungeziefer, fliegende Untote Tiere wie Vögel und beständig Geschosse. Denn Gegner störte es nicht, wenn er mit seinem Beschuss die eigenen Truppen traf, diese störte das ja auch nicht.
All das hatte einen hohen Zoll von unserem Keil gefordert, aber der Wagen war nun in greifbarer Nähe, man konnte schon die Angst in den Gesichtern der Beschwörer sehen, die auf dem Wagen standen. Aber noch hatte keiner von ihnen die Flucht in die sicheren hinteren Reihen der eigenen Truppen gewagt.
Nun war es nur noch eine Frage von Minuten.
Da war plötzlich ein mächtiges Flügelrauschen zu vernehmen. Aus der Dunkelwolke am Himmel schälten sich drei alptraumhafte Fluggestalten mit löchrigen Schwingen: Rhazzazor, der Schwarze Kaiserdrache von Warunk. Groß und schrecklich glitt er über das Schlachtfeld. An seinen Seiten flogen zwei kleinere Perldrachen, ebenfalls halbverfaulte Untote, deren eklige Fleischfetzen zu Boden regneten. Ich bemerkte auch den winzig wirkenden Krähenschwarm um den Herrscher des Zwielichtfirmaments. Von Grauen erfüllt flohen ganze Banner. Soldaten ließen sich betend zu Boden sinken. Rhazzazor rauschte wie beiläufig über einige Einheiten, dann setzt er sich mit seinen Begleitern auf einen Hügel und blickte Augenlos über das Mythraelsfeld, als sei es eine blutige Turnier-Arena.
Aber es war zu spät. Warum auch immer er uns nicht direkt angegriffen hatte, er würde die Austreibung der Wolke wohl nicht mehr verhindern können.
Wir waren fast da. Fast da.
Da teilte sich auch schon die Menge der Untoten vor uns. Hatten die Beschwörer ihre Situation erkannt und boten uns nun den freien Zugang zum Kessel des Unheils an, in der Hoffnung, unsere Beschützer würden bei uns bleiben bis wir Rahastes gebannt hatten, was ihnen Zeit genug lassen würde sich in Sicherheit zu bringen?
Das mächtige Gerippe, gekleidet in einem urtulamidischen Spiegelpanzer, gewappnet mit einem mächtigen Krummschwert, einen weithin wehenden Dämonenumhang über die Schultern geworfen und eine kalt glimmende Grabeskrone auf dem blanken Haupt welches sich in diese Gasse stellte verwarf meine Hoffnungen wieder.
Seine langen Knochenfinger winkten uns generös und Furcht einflößend heran. „Hier ist euer Weg zu Ende, Lebende. Ich bin der König der Toten! Ihr könnt nicht vorbei!“
Heermeister Rondrasil Löwenbrand löste sich von unserem Inneren Kreis, ließ sich von seinem Pferd gleiten und schriet auf den Untoten mit zum Herz erhobenen Rondrakamm zu und rief: "Rondra, triff deine Wahl! Wähle die Besten und wähle schnell. Auf dass wir dir unsere Klingen zu Füßen legen können."
Er stürmte auf den Gebeinkönig zu und tauscht wuchtige Schläge mit ihm aus und der Untote König der Toten wich vor den wilden Schlägen zurück.
Aber plötzlich hatten sich die Kämpfer verkeilt. Löwenbrand hatte seine Klinge tief durch den Spiegelpanzer des Untoten in das Gerippe dahinter getrieben, aber die geweihte Klinge, ich zweifelte keine Sekunde an der Weihe dieser Waffe, schien den Untoten nicht zu stören. Und auch nicht zu behindern. Der König rammte ohne Zögern und Ansatzlos seine Knochenhand durch die Rüstung des Geweihten, wie wenn diese aus Pergament bestehen würde und riss ihm mit einem beinahe schon verächtlich leichten Ruck triumphierend das Herz heraus.
Mit seinem letzten Atemzug und einem verzerrt klingenden "Rondra!" auf den Lippen riss Löwenbrand seine Klinge aus dem Körper des Untoten und stemmte sie noch einmal in die Höhe - und durchstieß erneut den Spiegelpanzer. Doch der König der Toten wankte noch immer nicht.
Eine Flammenlanze raste auf den Untoten zu und hüllte ihn in Flammen, aber er durchschritt diese und einzig ein paar seiner Knochen und der Umhang auf seiner Schulter qualmte ein bisschen, während sein Zweihändig geführtes Krummschwert mit einem schnellen Hieb einen der Pfeile des Lichts verfehlte. Zumindest dachte ich das, bis ich sah, dass sich die Robe des Magiers von der Schulter quer über den Rücken zur Hüfte begann rot zu färben, während der Untote König eine weitere Flammenlanze an sich abgleiten ließ und erneut mit seinem Schwert ausholte. Aber das sah ich nur noch am Rand, versuchte ich doch gerade Araschar aus seiner Scheide zu befreien, da meine fließende Bewegung, mit der ich die Waffe hatte ziehen wollen, eher unglücklich mit einem beinahe Sturz vom Pferd geendet hatte, da die Waffe einfach stecken geblieben war.
Bei Rondra, bei allen anderen sah das immer so leicht aus, und ja, ich war eine Magierin, aber deswegen musste ich doch selbst beim Ziehen einer Waffe nicht wirken wie der größte Tollpatsch.
Da vernahm ich die Stimme Hakims, und oder die von Ghor?
Ich löste meinen Blick von der verräterischen Schwertscheide an meiner Seite und richtete ihn auf den König der Toten vor uns und auf die beiden Männer, die sich im näherten.
Ich sah, wie der König verächtlich auf die beiden niederblickte und sich mit ihnen einen Schlagabtausch leistete, der auf dem Turnier zu Gareth, Anfang diesen Monats Begeisterungsstürme hervorgerufen hätte. Aber wo auf dem Turnier selbst der mysteriöse Schwarze Ritter unter diesen Schlägen schon zusammengebrochen war wankte der Untote König noch nicht einmal, selbst die Enduriumklingen meiner Freunde schienen ihm nichts anhaben zu können.
Als ich erkannte, wie Chancenlos meine Freunde waren widmete ich mich erneut Araschar. Diese Klinge musste zu mehr gut sein als nur an meiner Seite nicht aufzufallen bis ich sie nach Gareth gebracht hatte. Also, warum in Rondras Namen, bekam ich sie dann nicht aus der Scheide gezogen? Vielleicht war die Idee mit der gebrauchten, billig aussehenden Schwertscheide doch nicht so gut gewesen.
Plötzlich aufbrandender Jubel vor mir ließ mich erneut meine Bemühungen einstellen. Untoten jubelten normalerweise nicht und ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass die Beschwörer ihren Wagen verlassen hatten um ihren König anzufeuern.
Hakim und Ghor, dreckig, erschöpft aber aufrecht und am Leben standen vor einem Haufen zusammengefallener Knochen, die von einem Dämonenumhang halb bedeckt wurden und die eine Krone krönte.
„Für Rondra!“ brüllten beide gleichzeitig und hielten ihre Klinge in Richtung des Wagens der Beschwörer, der durch die immer noch offene Gasse nun einladend vor uns lag, und Ghor setzte noch ein „Gebt Boron zurück, was ihm genommen!“ hinzu.
Den Gesichtern der Beschwörer auf dem Wagen war anzusehen, dass diese damit nicht gerechnet hatten, als auch schon Hochkönig Albrax mit erhobener Axt in die Gasse stürmte um diese mit seinen Zwergen für uns offen zu halten, was auch bitter nötig war, denn die Pause, welche irgendwie unbewusst durch das Erscheinen von Rhazzazor und dem Untoten König ausgelöst worden war, war beendet und das Kämpfen und Sterben ging weiter.
Plötzlich hörte ich hinter mir Knochen brechen. Ich schaute mich um und sah Graf Nemrod hinter mir. Dieser hatte einem großen Skelett, das sich von hinten auf mich hatte stürzen wollen, den Schädel zerschlagen.
Mit einem Tritt kippte das Ungetüm zur Seite und Graf Nemrod, aus etlichen Wunden blutend, fluchte: "Kehre zurück zu Rhazzazor und berichte ihm, dass du besiegt wurdest!"
Vor uns schraubte sich die Schwadensäule der Dunkelwolke aus diesem Unheil-Kessel in den Himmel. Wir hatten unser Ziel erreicht. Unter dem Ansturm von Knochenhorden machten sich die  Exorzisten an die Austreibung: Magier fassten sich zum Magischen Bund an den Händen und streuen Kreise aus gemahlener Zauberkreide. Die Plagenknolle wurde von Illuminata Lanzenschäfter hoch erhoben, Geweihte rezitierten aus Gebetsrollen und Praios-Priester sangen von Licht umflort mehrstimmige Choräle.
Aber trotz aller Bemühungen unserer Beschützer brach der Feind durch. Er schien zu ahnen, was auf ihm bevorstand und setzte alles daran, uns an dieser Tat zu hindern. Nach und nach zerbrach ein Zirkel an Exorzisten, wurden Geweihte erschlagen und Magier getötet, ohne dass sich die Wolke auflöste. Die Sonnenlegionäre um Illuminata Lanzenschäfter, unterstützt von den Zwergen um Hochkönig Albrax waren eine der letzten Bastionen, die noch standen, auch wenn der Feind Salve um Salve an Pfeilen auf diese niedergehen ließ.
Ich gab Ghor und Hakim ein Zeichen und ritt auf diese Gruppe zu.
Ob Absicht oder ein Versehen, ich war keiner Gruppe beigetreten, niemand hatte nach mir gerufen, mich mitgenommen oder sich sonst wie für mich interessiert. Einzig Graf Nemrod hatte den Sieben Überlebenden seiner Männer und deren drei Begleiter der Draconiter befohlen mich zu schützen, was diese mit erstaunlicher Effektivität getan hatten. Diese und meine beiden Freund, Ghor und Hakim über deren Erscheinen ich so unendlich dankbar war.
Über deren Erscheinen und Ghors Aussage, dass es Tela gut ging und diese sich im hinteren Bereich der Front um die Verletzten kümmerte.
Jeder meiner Freunde hatte seinen Beitrag geleistet an dieser Schlacht und ich hatte etwas Dreck auf meiner Robe und an meinen Stiefeln.
Auch die Männer des Grafen erkannten was ich vor hatte und so stand ich wenige Herzschläge später am Rand des Ringes der Sonnenlegionäre, die mich aber, verständlicherweise nicht passieren lassen wollten.
„Geht schon in Ordnung, Jungs. Die Große weiß was sie tut.“ Hochkönig Albrax schob die zwei Sonnenlegionäre vor mir von hinten auf die Seite und trat dann nach vorne um mir Platz zu machen.
Die beiden schauten kurz den Zwerg und dann sich an, bevor sie mit einer kurzen Verbeugung in Richtung Hochkönig nochmals jeweils einen halben Schritt Platz für mich machten und diesen direkt hinter mir wieder schlossen. Eine gute Idee. Hier drinnen würde mir weder Ghor noch Hakim noch einer der Männer des Grafen noch ein Draconiter helfen können. Draußen, bei den Untoten aber umso mehr.
„Ihr?“ Illuminata Lanzenschäfter wirkte erschöpft und enttäuscht. Die Wolke hing immer noch über dem Mythraelsfeld.
Auch die anderen Praiosdiener warfen mir ungläubige Blicke zu.
„Niemand mag den Namenlosen.“ Ich legte meine Hände auf die Plagenknolle, wie in den Stunden der Analyse am gestrigen Abend.
„Für diese Aussage muss man keine Ausbildung an der Hohen Schule der Magie zu Punin absolvieren.“
Meine Befürchtung, dass Illuminata Lanzenschäfter mir die Plagenknolle wieder entreißen würde, obwohl ich meine Hände nur sanft an diese gelegt hatte um einen Kontakt herzustellen und nicht um diese der Illuminata zu entreißen erfüllte sich nicht. Noch nicht. „Nicht nur die Zwölfgötter sehen in ihm einen Feind. Und nein“ fügte ich schnell hinzu, als ich die aufgerissenen Augen der Illuminata sah. „ich bin keine Paktiererin, ich bin Göttergläubige Gildenmagierin. Aber da wo ihr und eure von Praios gegebene Kraft die Zwölf Götter repräsentiert werde ich mit der Kraft der Frevlerin und einem Teil septsphärischem Einfluss, welcher dem Pentagramma innewohnt die Kraft der Zwölf Widersacher repräsentieren, welche den Einen ohne Namen mindestens ebenso verachten. Ich weiß nicht ob Rahastes dem Einen dient oder ob es, selbst wenn er es tut, überhaupt funktioniert, aber dann haben wir zumindest Götterwirken und Madas Kraft vereint auch versucht. Und nun, bitte, da draußen sterben Menschen. Das ist sicher für die Sache vertretbar, aber dann sollte diese Sache auch zu einem positiven Abschluss gebracht werden oder eben es zumindest versucht worden sein.“
Auch wenn mir die Illuminata nur stumm zunickte, ich wusste, damit war das ganze erst an seinem Anfang angelangt. Diese Unterhaltung hatten zu viele ihrer Untergebenen mitgehört als das sie diese hätte auf sich beruhen lassen können.
Aber damit konnte man sich später befassen, nun rief ich mir die unsäglichen Fragmente und Fetzen des Wahren Namen Rahastes ins Gedächtnis und presste sie über Lippen, die für solche Klänge nicht gemacht, durch einen Mund, der für solchen Geschmack zu empfindlich und aus einer Brust, die für solche Qual nicht von Tsa geschenkt worden war heraus.
Ich schmeckte das Blut zuerst auf meinen Lippen, spürte aber schnell, wie es meinen Mund füllte, während es meinen Hals hinabfloss, oder kam es direkt aus diesem?
Ich sah, wie den umstehenden, welche das Ritual nur unterstützten und den Namen nicht anstimmen mussten der Atem stockte, ich sah die Rücken von Kämpfern, die sich in Krämpfen bogen, ich glaubte den Klang meiner eigenen Stimme, welche den Wahren Namen Rahastes formte in der Luft Gestalt annehmen zu sehen. Ich sah, wie dieser Klang sich mit Fäden verwob, welche die Wolke und diesen Kessel verbanden, wie sich der Klang um diese Fäden legte und begann, sie wie ein Strang zusammenzuziehen, immer Enger und Enger.
Es gelang. Aus blutüberquollenen Augen, keuchend und Blut spuckend sah ich, wie der urtümliche Knochenkessel zitterte und gelbe Schlacke dampfend überkochte. Dieser Name war wahrlich nie gedacht gewesen, von Sterblichen gesprochen zu werden, aber das waren die Wahren Namen von Dämonen sicherlich alle nicht.
Untote und Nekromanten stürzten entsetzt vom Kessel fort, der in einem lauten Knall zerbarst. Splitter, schwarzer Schleim und beißender Dampf wurden durch die Luft geschleudert.
Die tiefschwarze Rauchsäule verging in knisternden Blitzen, die sich immer höher zur gigantischen Dunkelwolke fraßen. Schon rissen in der Ferne Löcher in Rahastes Mantel auf und ein infernalisches Brüllen, wie von tausend zornigen Hornissenschwärmen donnerte über den Himmel.
Rahastes löste sich auf!
Hesinde sei Gedankt, wir hatten es geschafft.
Der Sieg war nun greifbar nah.


Wo die Dunkelwolke aufriss fielen Vorhänge von Sonnenlicht auf das Land und zerschnitten die Düsternis. Untote knickten ein und zerfielen zu Staub und Knochenmehl. Für manchen Streiter unseres Schutzkreises gerade noch rechtzeitig, konnte doch auch ein hochgerüsteter Elitekämpfer nur eine begrenzte Anzahl an Gegner gleichzeitig von sich halten.
Wellenartig breitete sich das Licht über die Walstatt auf und vernichtete Kohorte für Kohorte des Endlosen Heerwurms und rettete damit unzählige der unsrigen vor einem grausamen Schicksal an der Seite der nun zerfallenden Gegner.
Wie in einem stummen Schrei hielten Tausende Skelette und Zombies inne. Dann sehraubten sie sich, die Füße voran, in den Boden, auf dem sie standen. Mit unheiliger Geschwindigkeit verschwanden ihre Gebeine unter der Grasnarbe des Mythraelsfeldes, und viele konnten dem Tageslicht entkommen, viele, weil ihren ehemaligen Gegnern die Reaktionsschnelligkeit fehlte, rechtzeitig noch einen Schlag zu landen.
Und ich verstand sie. Jeden einzelnen von ihnen. Ich selbst stützte mich schwer auf meinen Stab und erbrach gerade mein Frühstück in die Erde vor mir. Eine helfende Hand stütze mich, damit ich mich ein wenig weiter nach vorne beugen konnte, damit ich meine Robe nicht übermäßig vollspuckte.
Aber wir hatten gesiegt! Wir hatten den Endlosen Heerwurm zurückgeschlagen und auch die sich nun versteckenden Untoten würde man wieder aus ihren Löchern ziehen und in Praios Auge vergehen lassen.
„Danke, Ghor.“
„Bitte, gerne geschehen. Wer ist Ghor?“
Ich vernahm wie durch Stoff über meinen Ohren den dumpfen und metallischen Klang von Schwertern die auf Schilde geschlagen wurden, Hörnern die geblasen wurden, Soldaten die jubelten.
„Ich richtete mich wieder auf, die Schmerzen in Brust, Mund und auf den Lippen ignorierend und schaute in das Antlitz von Illuminata Lanzenschäfter, die noch erschöpfter und müder aussah, als ich mich fühlte.
Bürger auf den Mauern Wehrheims jubelten ebenfalls.
„Ein Freund. Der Schwarzgewandte, der zusammen mit Hakim den König der Untoten besiegt hat.“ Erläuterter ich meine Aussage.
„Ah. Ich verstehe. Er ist schon wieder weg. Ich glaube sie wollten noch Untote jagen gehen, bevor alle weg sind und keine mehr übrig.“
Ich sah im Hintergrund Königin Rohaja, zumindest glaubte ich, dass sie es war. Sie badete im Schein der hervortretenden Mittagssonne und lies ihr Pferd steigen. Offensichtlich hatte sie mit ihrem Besuch im Tempel der Tsa, von dem niemand wusste, gut getan.
„Kann es sein, dass eure Freunde ein wenig wie ihr sind?“
Ich schaute die Illuminata fragend an, während ich mich selber fragte, wann sich die Wolke über meinem Kopf auflösen würde, damit Praios Auge auch auf mich fallen würde.
„Nun ja, wie soll ich mir sonst das Gespräch der beiden erklären. Ich bin mir ziemlich sicher sie diskutierten darüber, wer wie viele Untote erschlagen hatte, und dieser Ghor begann plötzlich etwas davon zu erzählen, dass ein Skelett weniger zählen sollte als ein Zombie, weil da wenig dran wäre.“
Ich lachte los.
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Das Jahr des Feuers - Schlacht in den Wolken - Der Untergang von Wehrheim III Empty
BeitragThema: Ghor..., Hakim...   Das Jahr des Feuers - Schlacht in den Wolken - Der Untergang von Wehrheim III EmptyMi Dez 24, 2014 11:50 am

... ich hab den Zweikampf gegen den König der Toten natürlich absichtlich nicht beobachtet.
Er und seine Beschreibung gehört euch Beiden.

Deshalb hab ich euch auch während des Exorzismus außen vor gelassen, Platz für Last-Man-Standing-Action
und im Anschluss auf die "Jagd" geschickt,
dann könnt íhr den Magnus Opus des Weltenbrandes frei und nach Eigenem empfinden gestalten.
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