Das Schwarze Auge
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Das Schwarze Auge

Die Abenteuer von Hakim, Lynia, Tela und Ghor
 
StartseiteNeueste BilderAnmeldenLogin

 

 Wenn Federn golden fallen - Teil 7 - Greifenseelen

Nach unten 
AutorNachricht
Ghor Nirrano
Admin
Ghor Nirrano


Anzahl der Beiträge : 365
Anmeldedatum : 02.10.12
Alter : 49
Ort : Al'Anfa

Wenn Federn golden fallen - Teil 7 -  Greifenseelen Empty
BeitragThema: Wenn Federn golden fallen - Teil 7 - Greifenseelen   Wenn Federn golden fallen - Teil 7 -  Greifenseelen EmptyFr Apr 11, 2014 12:37 pm

„Leise!“, flüsterte ich, als sich ein seltsamer Singsang in das klopfende Echo unserer Schritte mischte. Hin und wieder hörte man einen Wassertropfen dumpf auf den Höhlenboden aufschlagen, doch in der Ferne war, wenn auch nicht verständlich, eine seltsame Stimme zu vernehmen. Vorsichtig tasteten wir uns an den feuchten Wänden entlang bis wir in der Ferne einen fahlen, roten Lichtschimmer ausmachen konnten. Der Gang wand sich gemächlich um eine riesige Grotte, aus der das Licht nun deutlich blutrot schimmerte und ein Singsang die Worte formte: „Greifenseelen... verbrennt im dämonischen Feuer! Das Feuer der Seelenmühle wird die Greifen nie in Deinesgleichen verwandeln! Sie werden zur Glut der Irrhalken verkohlen und nur mir, Balphemor von Punin, gehorchen. Ich brauche Dich jetzt nicht mehr!“

Ich kniete mich langsam hinter einen großen Fels am Eingang und blickte vorsichtig in die Richtung aus der ich die Stimme vernahm. Mein Blick fiel auf eine schwarz gekleidete Gestalt, die eine makellose Glaskugel in den Händen hielt, in der unzählige kleine Lichter wie Sterne am Himmel pulsierten. Vor ihm lag eine Frau, nein, ein... Vogel?... Nein, es musste sich um das Wesen aus Telas Traum handeln... die Sphinx. Die Gestalt in der dunklen Robe stand direkt neben einem dämonisch brennenden Feuer, welches die Grotte in das blutrote, unwirkliche Licht tauchte. Das Blut eines am Boden liegenden Greifen floss in die Flammen und schien das niederhöllische Feuer zu nähren. Ich wandte mich wieder meinen Gefährten zu, die das bizarre Schauspiel mit entsetztem Blick ebenfalls beobachteten.

Wir alle spürten, dass es vielleicht schon zu spät war und uns nicht mehr viel Zeit bleiben würde. Ich sah gerade noch wie Tela sich von Hakim los riss, ihren Ring auf den Finger schob und verschwand, als ich mich aus der Deckung drehte, meine beiden Haumesser zog und los rannte. 3 mächtige, hölzerne Gestalten lösten sich von den Wänden und kamen auf uns zu. Ich war einen Schritt vor Hakim und somit in der günstigeren Position, musste somit alles riskieren um die schwarze Gestalt zu erreichen und das Ritual zu beenden, musste schnell genug sein um nicht in die Reichweite der Golems zu geraten, und musste mich auf Hakim verlassen... aber ich wusste, dass er genau so dachte, ohne dass wir uns abgesprochen hatten, denn ich konnte mich blind auf ihn verlassen.

Zwei der riesigen Gestalten waren zu weit entfernt um mir gefährlich werden zu können und so war es ein leichtes unter dem trägen Hieb der dritten abzutauchen und mich mit einer Rolle aus der Reichweite zu bringen. Belphemor richtete sich gerade wieder auf als ich bei ihm war, vermutlich hatte Tela ihn umgerissen. Sofort ließ ich meine Klingen tanzend auf ihn niedergehen, nur um zu sehen, dass sie wie auf blankem Fels an ihm abprallten. Bei Phex, ich kannte diesen Zauber von Lynia... aber das selbst meine Enduriumklingen... Es blieb nicht mehr viel Zeit und so zog ich ohne groß nachzudenken, dass seltsame Schwert aus der Brust der Sphinx und begann auf den Magier einzuschlagen. Erst jetzt bemerkte ich die sengende Hitze die vom Feuer ausging und bereits meine Kleidung verbrannte. „Aaaaaa!“ mit einem mächtigen Schlag geführt von Wut und Frust, schlug ich auf ihn ein... jedoch wieder ohne Erfolg. Es musste die Kristallkugel sein... es war immer die Kristallkugel. Ich konzentrierte mich, las seine Bewegung und stieß ihm mit einem gezielten Stich die Kugel aus den Händen. Sofort ließ ich wieder zwei schnelle Schläge auf den nun vor sich hin murmelnden Magier nieder gehen, als dieser plötzlich wie von Geisterhand, in der vor Hitze flirrenden Luft, im Boden verschwand.

Meine dem Feuer zugewandte Seite schmerzte, die Flammen hatten meine Haut am ganzen Körper versenkt. Riesige Brandblasen überzogen meine Arme, als ich aus den Augenwinkeln die Kugel ins Feuer rollen sah. Sofort machte ich einen weiteren Schritt auf das Feuer zu und stocherte nach ihr mit dem seltsamen Schwert. Flammen, heiß wie Drachenfeuer schlugen mir ins Gesicht und ich dachte „bei Boron... wenn es heute denn so weit ist, dann soll es so sein“. In der Ruhe die mich nun seltsamerweise einhüllte spürte ich einen Widerstand in den Flammen und wenige Sekunden später, schob ich die Kristallkugel aus dem Feuer.

Als ich mich umblickte sah ich, dass Hakim bereits einen der Golems zertrümmert hatte, die beiden anderen ihn jedoch noch bedrängten. Ich ignorierte meine Schmerzen, nahm das Schwert fest in beide Hände, ließ es in einer eleganten Bewegung durch die Luft schneiden und schlug den Golem mit einem Hieb in Trümmer. Mit einem unwirklichen Blick starrte ich auf die seltsame Waffe, als ich erschöpft zusammen brach. Mit glühendem Körper und schwer atmend schlug mein Kopf auf dem Boden auf und durch trübe Augen sah ich wie in Zeitlupe Lynia beim Greifen knien, Tela war bei der Sphinx und Hakim stand stolz in den hölzernen Trümmern seines letzten Gegners.

Plötzlich blendete mich eine helle Lichtkugel, ein Strahl, der direkt in den halbtoten Greifen fuhr. Sein Körper, erfüllt von goldenem, strahlenden Licht, richtete sich wieder zur voller Größe auf... der Herold aus Gareth! Verschwommen sah ich ihn vor mir stehen und höre einzelne Wortfetzen wie durch ein schweres Tuch... „Ich habe gesündigt... werde meine Brüder retten... Heilung in Alveran.... Rückkehr... gigantische Streitmacht... Wehrheim... warnen...“ Dann nahm er die Kristallkugel an sich und verschwand in einem hellen Licht. Halb bei Bewusstsein sah ich Tela zu mir niederknien. Sie hielt mir ihren Finger an den Mund und sagte, dass ich ihn ablecken soll. Vielleicht hatte sie eine etwas bizarre Vorstellung von Erotik, vielleicht kam ihre Einsicht viel zu spät... ich nahm jedoch ihren ganzen Finger in den Mund und spürte umgehend wie die Hitze aus meinem Körper wich und das Leben in mich zurückfloss. Es war die Träne der Sphinx an ihrem Finger, wie sie mir später erzählte.

Später, als wir im wahrsten Sinne des Wortes unsere Wunden geleckt hatten, machten wir uns völlig erschöpft an den Abstieg. Lynia war zu erschlagen um noch klettern zu können und verwandelte sich in einen Vogel, in dessen Gestalt sie ins Tal zurück flog. Ich war dieses mal zu erschöpft um über dieses immer wieder beeindruckende Ereignis der Verwandlung zu staunen. Spät am Abend erreichten wir völlig zerschlagen unsere Herberge. Bis auf diese Nacht würde uns nicht viel Zeit bleiben uns zu erholen, denn eine gewaltige Streitmacht marschierte auf Wehrheim zu und wir mussten die Stadt rechtzeitig warnen.
Nach oben Nach unten
 
Wenn Federn golden fallen - Teil 7 - Greifenseelen
Nach oben 
Seite 1 von 1
 Ähnliche Themen
-
» Wenn Federn golden fallen - Teil 2 - Das Greifennest
» Wenn Federn golden fallen - Teil 1 - Rahjawärts
» Wenn Federn golden fallen - Teil 3 - Tiefschwarze Dunkelheit
» Wenn Federn golden fallen - Teil 5 - Burg Gryffenstein
» Wenn Federn golden fallen - Teil 6 - Der Eingang zur Grotte

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
Das Schwarze Auge :: Die Abenteuer der Heldengruppe :: Ghors Zeit in der Gruppe-
Gehe zu: