Das Schwarze Auge
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Das Schwarze Auge

Die Abenteuer von Hakim, Lynia, Tela und Ghor
 
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 Wenn Federn golden fallen - Teil 3 - Tiefschwarze Dunkelheit

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Ghor Nirrano
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BeitragThema: Wenn Federn golden fallen - Teil 3 - Tiefschwarze Dunkelheit   Wenn Federn golden fallen - Teil 3 - Tiefschwarze Dunkelheit EmptyDi Feb 25, 2014 4:51 pm

„... so hat uns meine Großmutter immer in Kröten verwandelt, wenn wir vor dem Zubettgehen mit ihr Hexe gespielt haben. Wir Kröten sind dann immer ganz wild rumgehüpft, so dass das Zubettgehen damit auch…“ „Psst!“, ich schnitt Hakim das Wort ab und hielt ihn zurück, den Blick auf die Wegbiegung vor uns gerichtet. „Da ist jemand! Vielleicht das Dorf, von dem das alte Mütterchen sprach“. Ich hörte jemanden Befehle brüllen, so wie ein kehliges Lachen und gab Zeichen, uns im dichten Unterholz zu verstecken. Vor uns plünderten ein paar schwarz gekleidete Männer das Bergdorf und schändeten den Travia-Schrein. Tela zog ihren Ring auf und verschwand.

„Ghor, das sind gerade mal 5 oder 6“, sagte Hakim grinsend, „Ich nehm die 4 und du kannst den Rest haben.“ Ich erwiderte ihm: „Lass mich erst mal MEINEN mit dem Bogen erlegen, mich dann zurücklehnen und zuschauen wie sie dich mehr und mehr bedrängen, bis du schließlich um Hilfe rufst!“, scherzte ich und das Grinsen des Zahori wurde noch breiter. Es war zwischenzeitlich eine Art Ritual geworden, vor fast jedem Kampf. „Dann werd ich wohl gleich zwei mit einem Pfeil erschießen“, ergänzte er und spannte ebenfalls die Sehne seines Bogens.

„Sechs, vielleicht sieben, zwei davon in der Hütte. Sie plündern das Dorf und tragen Abzeichen, die nicht zum Mittelreich zu gehören scheinen. Ich kümmere mich um die in der Hü…“ hörten wir Tela, die wieder neben uns sichtbar wurde, gerade noch sagen, als Hakims Pfeil von der Sehne glitt. Ich ließ ebenfalls los und mein Pfeil bohrte sich tief in die Brust meines Gegners. Allein die Wucht des Aufpralls hätte manch anderen von den Beinen gerissen, aber der Schwarze stand sicher und kam mit seinen Gefährten auf uns zu. Als ich noch zwei weitere dunkel gekleidete Kämpfer aus der Hütte kommen sah wusste ich, dass wir die Situation falsch eingeschätzt hatten.

Ich ließ den Bogen fallen, zog meine beiden Haumesser und ließ sie mit einem mürrischen Blick mehrmals durch die Luft schneiden, während ich mich neben Hakim den Kämpfern entgegen stellte. Ich tauchte seitlich unter dem ersten Hieb des Angreifers ab und schnitt mit einer meiner beiden Waffen über die Sehnen seines Unterarms, während die andere sich mit einem gezielten Stich durch die Schwachstelle seiner Rüstung bohrte... doch er stand noch immer! Ungläubig starrte ich auf seine Wunden als ich den Angriff meines zweiten Gegners parierte. Ich stieß erneut zu und wieder bohrten sich meine Klingen tief in sein Fleisch und dieses mal brach er endlich vor mir zusammen. Irgendetwas stimmte hier nicht und noch während ich den Gedanken zu Ende dachte legte sich eine eiskalte Hand um meinen Hals...

Mir wurde kalt... Eiskalt... Dunkelheit umfing mich... unendlich tiefe Schwärze... der Himmel verdunkelte sich... die Welt um mich herum verschwand... Ich fühlte Einsamkeit... ich war alleine... aber da war etwas! ... Panik stieg in mir auf... Hier war etwas! ... Etwas schwarzes und unglaublich böses! ... Etwas, dass ich nicht besiegen konnte... Es war überall... es war nirgends... Dort! ... Nein... hier! ... Panisch stießen meine Haumesser zu... zerschnitten es... formten noch tiefere Schwärze... Ich wich zurück... Es war hinter mir! ... Meine Klingen schnitten erneut... der Spalt füllte sich wieder mit Dunkelheit... ich atmete schwer... ich sank nieder... ich wollte, dass es verschwand... ich schloss meine Augen... ich hörte mich schreien...

Etwas vertrautes berührte meine Augen und für einen kurzen Augenblick sah ich ein kleines Mädchen in einem Lichtgewand. Dann sah ich sie erneut. Sie stand mitten in dieser Schwärze und Sie war mir vertraut und redete behutsam auf mich ein, auch wenn ich sie nicht verstehen konnte. Sie schien näher zu kommen und mit ihrem Näherkommen wich auch die Dunkelheit. Sie schien die dunklen Fäden einfach zu zerschneiden und ich wurde müde... unendlich müde... und als sie bei mir war, erkannte ich ihr Gesicht... es war Tela!... dann schlief ich ein.

Als ich wieder zu mir kam lag ich in Telas Schoß und blickte, an meinen Gefährten vorbei in einen blauen Himmel, hörte das Rauschen der Blätter im Wind und die Vögel in den Bäumen singen. Die Sonne stand hoch am Himmel und schien hell, warm und fröhlich auf mein Gesicht. Ich nahm Tela fest in die Arme und ließ sie erst wieder los als ich völlig in der Wirklichkeit angekommen war. Ich dankte ihr und las in ihren Augen, dass sie erkannte wie wichtig es mir war. Dann sah ich den schwarz Gekleideten, der gefesselt am Boden saß. „Er ist ein Praktiker Ghor“, sagte Lynia zu mir. Ich richtete mich auf und ging zu ihm hinüber, nahm meine Klinge und hielt sie ihm wütend an die Kehle. Zwischen Flüchen und dämonischen Verwünschungen erzählte er uns von große Heeresbewegungen die bei Yol-Ghurmak stattfänden. Er hatte genug geredet. Ich schaute Tela in die Augen... sie nickte, drehte ihren Kopf zur Seite und der Stahl zerschnitt sein Leben.
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