„uuuund er schuuuuug ihn toooooooot! Lalalal lalala lalalaaaaaaa!“ als ich mich umschaute starrten mich 6 weit aufgerissene Augen an. „Was ist? Kennt ihr die letzten Worte aus der Oper „Der König und der Eber“ etwa nicht?“ „Wie mir scheint, du auch nicht Ghor“, entgegnete mir Tela. „Mag sein, aber als ich damals... in Vinsalt an der Oper...“ mit einem langen Seufzer verdrehten sich alle 3 Augenpaare und meine Gefährten widmeten sich wieder ihren bisherigen Tätigkeiten. Banausen! Aber heute war es schlicht weg unmöglich mir meine gute Laune zu vermiesen... es war der Vorabend des Turniertags.
An der riesigen Kaiser Hal Statue hatten sich zahlreiche Gaukler versammelt und gaben ihr Können zum besten, Spielmänner begleiteten ihre akrobatische Höchstleistungen und Narren parodierten die kühnsten Kämpfer auf hölzernen Pferden, was lachend und johlend von der Menge untermalt wurde. Die Stadt hatte sich fein gemacht für den heutigen Tage und überall sah man Händler ihre Fässern durch die Tore rollen, Heiler, Schmiede, Borongeweihte und selbstverständlich Kämpfer in prachtvollen Rüstungen aus allen Ecken Aventuriens. Strahlend und pfeifend schritt ich zur Anmeldung an der alten Residenz und trug mich ein als Ghor, Rabenritter des Südens, großer Streit... und dann entwendete man mir das Blatt mit der Begründung es würde nicht all zu viel Platz in der Spalte übrig sein und man würde mich auch sicherlich so erkennen. Gut, da hatten die Herrschaften wohl recht, denn wer kannte mich nicht?
Als wir unser Zelt betraten stellte ich erfreut fest, dass Ludolf sich selbiges mit uns teilte und er war hoch erfreut und begeistert uns, offene und ehrliche Recken, wiederzusehen. Na da stimmte ich ihm sofort lauthals zu... ehrliche Recken, ja das waren wir... und klopfte ihm zur Begrüßung auf den Rücken. Als wir alle Neuigkeiten und gemeinsame Erinnerungen ausgetauscht hatten, schlenderte ich ein wenig über das Gelände, hielt hier und dort ein Pläuschchen und hatte mir nach einer Weile einen Überblick über die anderen Kämpfer und ihr Können verschafft. Etwas „steif“ ging es hier zu im Mittelreich aber das war ja bekannt, dass die Schmiede der 100 Helden sich jedoch weigerten, Waffen gegen Geld... äh ja, zu „verändern“... überraschte mich dann doch etwas. Was Lynia jedoch richtig überraschte, war die Nachricht von toten, vom Himmel fallenden, Vögeln in der ganzen Stadt. Sie war ganz blass, noch blasser als sonst, und der Meinung, dass dies gar keine gute Nachricht sein. Na ja, wer weiß schon was die Viecher alles fressen. Ich würde mir auf jeden Fall das Festessen am Abend nicht entgehen lassen.
