Das Schwarze Auge
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Die Abenteuer von Hakim, Lynia, Tela und Ghor
 
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 Gareth - Teil 4

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Ghor Nirrano
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Ghor Nirrano


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BeitragThema: Gareth - Teil 4   Gareth - Teil 4 EmptyDi Dez 31, 2013 12:03 am

Auch nach unserer Rückkehr in die Kaiserstadt hatte man keine Nachricht oder Reaktion aus den Schwarzen Landen vernommen, alles wirkte friedlich und ruhig, als hätte es die Ereignisse der letzten Zeit nie gegeben. Ich gönnte mir ein deftiges Mittagsmahl und beschloss anschließend nach meinen Gefährten zu schauen. Lynia fand ich in der Kaiserbibliothek, vertieft in Bücher deren Namen ich nicht einmal aussprechen konnte. Als sie mir recht einsilbig antwortete ohne aufzuschauen und ich von einer anderen hübschen Gelehrten nur ständig ein „Psssst!“  als Antwort erhielt, entschloss ich mich nach Hakim zu schauen, der seine Ausbildung bereits begonnen hatte. Ich fand ihn schwer atmend und schwitzend in einer Rüstung die ich an ihm noch nie zuvor gesehen hatte. Auch mir würden einige Monate hartes Training bevorstehen, aber noch schob ich sämtliche körperliche Anstrengungen vor mir her, antwortete dem Lehrmeister der KGIA „Morgen! Ganz sicher morgen!“ und schlenderte über den Markt, mit zahlreichen Düften aus meiner Heimat, zum „alten Admiral“ für ein Spielchen bei einem Humpen Bier.

Es war ein Gefühl an das ich mich gewöhnen könnte... ungefähr 600 Menschen knieten vor uns im Thronsaal der Reichsregentin und es handelte sich hierbei lediglich um den Dank und die Anerkennung des „kleinen Hofstaats“. Zuvor hatten uns Emer und Rohaja für die Rettung des Leichnams ihres Gatten und Vaters gedankt und zu Ehrenrittern des Hauses Gareth geschlagen. Angekündigt von ihrem Herold und an den Panthergardisten vorbei waren wir in den Saal geschritten, gewandet in die besten und feinsten Kleider und mit stolz erhobenem Haupt. Wahrlich, es würde mir nicht schwerfallen mich an dieses Leben zu gewöhnen und ich war gespannt auf die offizielle Ehrung, die in nicht all zu ferner Zukunft folgen sollte. Als ich abends in den Armen einer jungen Schankmagd lag, die mich zuvor mit großen Augen angehimmelt hatte, als ich ihr erzählte, dass ich am Hofe so gut wie Zuhause bin, schlief ich zufrieden grinsend ein.

In den nächsten Monaten verlief mein Leben ganz anders als die Jahre zuvor. Wir wohnten an ein und demselben Ort und gingen meist verschiedenen alltäglichen Aktivitäten nach. Lynia verbrachte den Großteil ihrer Zeit in der Bibliothek, an der Akademie oder einem anderen Ort der nach muffigen Büchern roch, aber sie war glücklich. Sie strahlte und war voller Vorfreude wenn sie sich morgens auf den Weg machte. Mir selbst war es jedoch ein Rätsel, wie man mit stummen, toten Buchstaben auf bleichen Seiten, Spaß haben konnte. Daher versuchte ich das Geheimnis zu lüften und es ihr gleich zu tun. Ich las eines ihrer Bücher... nun ja, jedenfalls bis mich jemand mit einem „Pssst!“ weckte. Abschließend muss ich jedoch gestehen, dass ich auch durchaus Freude beim lesen empfand... zumindest als ich das reich illustrierte Buch „alltägliche Freuden durch rahjagefällige Praktiken“ in einem der morschen, alten Regalen fand.

Tela verließ öfters die Stadt und was sie genau tat, wenn sie in Gareth blieb, war mir ein Rätsel. Hin und wieder ritt ich mit ihr vor die Tore und lies mir die garethische Kräuterwelt erklären, während Grauschnauz sich in die Lüfte schwang. Mein Wissen um heimische Kräuter mit berauschender Wirkung hatte sich zwischenzeitlich erweitert und ich war neugierig geworden. Ich hatte Tela immer für eine sehr kundige Person der Natur und ihrer Pflanzen gehalten, aber viele ihrer Kräuterempfehlungen hatten eher abführende Wirkung... ich war mir jedoch nicht ganz sicher, ob dies nicht mit dem ein oder anderen Annäherungsversuch meinerseits zu tun hatte.

Hakim trainierte Tag ein Tag aus mit den unterschiedlichsten Waffen und ich konnte mir den ein oder anderen Scherz über seine „Blechrüstung“ auf einem Pferderücken nicht verkneifen. Mir war es schon immer unbegreiflich gewesen, wie man seine Bewegungsfreiheit gegen eine Rüstung tauschen konnte, aber gut. Wir trainierten viel gemeinsam, arbeiteten an unseren Kampfstilen und kamen in den Genuss bei den größten Lehrmeistern des Mittelreiches trainieren zu können. Über die Monate hinweg sah ich, dass sich meine Fähigkeiten, ich möchte nicht sagen verbessert, sondern viel eher... „verfeinert“ haben. Ich lernte sämtliche Schwachstellen der unterschiedlichster Rüstungstypen kennen und Methoden meine Schnelligkeit noch weiter zu erhöhen um damit die Bewegungen des Gegners zu „zerschneiden“. Ich lernte verschiedene Kampfstile zu „lesen“ und schulte somit öfters das Auge anstatt den Arm.

Die Abende gehörten meist unserer kleinen Gemeinschaft und ich freute mich, meine Gefährten zu sehen um gemeinsam zu speisen und zu plaudern. Wenn Hakim noch in der Lage war die Arme zu heben, gab er hin und wieder ein Liedchen zum besten und ich muss gestehen, auch darin war er besser geworden.
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