Das Schwarze Auge
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Die Abenteuer von Hakim, Lynia, Tela und Ghor
 
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 Bis auf die Knochen - Teil 7

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Ghor Nirrano
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Ghor Nirrano


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Bis auf die Knochen - Teil 7 Empty
BeitragThema: Bis auf die Knochen - Teil 7   Bis auf die Knochen - Teil 7 EmptyMo Nov 04, 2013 7:48 pm

Die Burgruine glich keinem Schlachtfeld das ich je gesehen hatte, es war als hätte jemand Fleisch und Knochen über den Resten der alten Wehranlage ausgeschüttet. Ein leichter Wind wehte aus Richtung Efferd und erleichterte mir das Atmen in dem er den modrigen Gestank davon trieb. Ich dachte an all die Leben dieser untoten Leiber und welch einen Frevel wir hier erlebt hatten. Es würde ewig dauern all die Überreste borongefällig zu bestatten und ihren Seelen Ruhe zu schenken. In diesem Moment hatte ich keine Angst zu sterben, denn ich wusste, dass es Schlimmeres gab als den Tod.

Es knackte eigenartig unter meinen Stiefel als ich über die Knochenberge stieg um nach einem Leichnam zu suchen, den wir in Brins Sarg legen konnten. Lynia hatte ein seltsames Wesen aus Luft und Wind gerufen, welches Brins Überreste in Sicherheit brachte, denn gerade als wir dachten alles überstanden zu haben, verdeutlichte uns ein Brief des Trinkers, dass uns das Schlimmste erst noch bevor stand. Razzazor, der untote Drache aus den Schwarzen Landen, wollte sich Brins Leib im Morgengrauen holen. Ich konnte mir vorstellen welch Wirkung es auf den gemeinen Soldaten hatte, wenn er gegen seinen untoten Prinzen in den Krieg ziehen würde. Wir konnten dies einfach nicht geschehen lassen.

Und so standen wir dort auf den steinernen Überresten des Turms als der Morgen graute. Der Wind pfiff eine unheimliche Melodie durch die alten Mauern und zerrte an unserer Kleidung. Irgendwo heulte ein Hund. Den Blick nach Osten gerichtet, sprach keiner von uns ein Wort. Ich betete ein letztes mal zu Boron, denn mir war bewusst, dass dies mein letzter Kampf sein würde, auch wenn ich mich gerne „Ghor, der Drachentöter“ genannt hätte, aber ich war froh an der Seite meiner Freunde übers Nirgendmeer zu gleiten. Ein weiteres mal durchfloss mich diese vertraute Stille und ich wusste, dass ich das richtige Tat. Alles würde einen Sinn ergeben und der Tod würde nicht umsonst sein. Ich sah ein letztes mal zu meinen Gefährten, als ein weit entfernter Flügelschlag an mein Ohr drang.

Entsetzliche Schmerzen brannten in meiner Brust als mich die mächtige Drachenklaue viele Schritte nach hinten schleuderte. Ich spürte warmes Blut über meinen Körper rinnen und konnte kaum noch atmen. Die dröhnende Stimme Razzazors hallte noch immer in meinem Schädel und das dämonische Entsetzen bei seinem Anblick war noch nicht gänzlich aus meinem Körper gewichen. Als ich gerade versuchte mich wieder aufzurichten, raste ein Flammenmeer über mich hinweg. Der untote Drache versengte den ganzen Burgfried mit seinem Feuer, aber eine unsichtbare Kugel hüllte die Borongeweihten und uns in ihren schützenden Mantel. Den Drachen schien das nicht weiter zu beeindrucken und mit einem mächtigen Schlag zerschmetterte er den Burgfried. Ich konnte mich gerade noch rechtzeitig vor den Trümmern in Sicherheit bringen und sah, dass auch meine Gefährten am Leben waren. Die Erde bebte kurz darauf so heftig unter seinem nächsten Angriff, dass der Kessel mit Weihrauch am Sarg des Prinzen umfiel. Die schützende Kugel um die beiden Geweihten flackerte noch ein letztes mal kurz auf, bevor der nächste Flammenstrahl ihre Leiber verzehrte und sich eine sengende Hitze über uns legte. Ich spürte wie mein Mantel brannte und roch den Gestank meiner versengten Haare, als Razzazor den Sarg mit beiden Krallen ergriff und in die aufgehenden Sonne davon flog. Kraftlos und hustend sank ich zurück auf die verbrannte Erde und blickte in den grauen Morgenhimmel, als sich Lynias Hand auf meine Brust legte und das Leben in mich zurückströmte. Von den beiden Geweihten waren lediglich 2 gleiche Roben geblieben, mit 2 gleichen Raben und 2 gleichen Boronsrädern. Ihr Glaube hatte sie letzten Endes im Tod vereint.
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