Das Schwarze Auge
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Die Abenteuer von Hakim, Lynia, Tela und Ghor
 
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 Bis auf die Knochen - Teil 6

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Ghor Nirrano
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Ghor Nirrano


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Bis auf die Knochen - Teil 6 Empty
BeitragThema: Bis auf die Knochen - Teil 6   Bis auf die Knochen - Teil 6 EmptySo Nov 03, 2013 8:42 pm

Mit bleischweren Armen stand ich neben Ludolf in einem Berg von Knochen und verwesender Körperteile. Noch immer krochen die untoten Leiber aus dem Tunnel und noch immer drängten wir sie zurück, aber bei Boron wie lange noch? Als der Strom für einen kurzen Moment abebbte hörte ich von oben Tela meinen Namen rufen. Ludolf sah mich kurz an und gab mir ein Zeichen. Ich nickt ihm kurz zu und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter, bevor ich mich die Treppen hinauf entfernte. Wo wir letzten Endes sterben würden war egal.

„Ghor, es ist der Trinker, er ist die Quelle des Bösen!“, rief mir Tela entgegen als ich die letzten Stufen herauf kam. Nun sah ich auch die beiden Geweihten leblos am Boden liegen und konnte den Golgariten nirgendwo erblicken. Der Kampf schien nun endgültig verloren, aber die Chance, den Quell des Bösen gefunden zu haben, lies noch einmal einen letzten Funken Hoffnung in mir aufkeimen. Mit Hakim zusammen stürmte ich die Stufen des Turms hinauf und Tela folgte uns.

Oben angekommen warf sich Hakim gegen die verschlossene Eichentür der Rittfrau und selbst ohne Lynias Zauber sah man ihm die Freude an, verschlossene Türen einzurennen und wenn er dies tat, tat er es nie ohne einen kleinen Schuss Dramatik. Hakim war einfach durch und durch ein Showkämpfer, selbst noch jetzt und genau das mochte ich an ihm. Mit einem lauten Knall krachte er samt Tür ins Zimmer. Die Rittfrau lag rücklings auf dem Boden und deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger auf eine offen Luke in der Decke und stammelte: „da dürft ihr nicht hinauf!“ Hakim stemmte sich voller Tatendrang nach oben und ich folgte ihm und zog mich mühsam durch die Öffnung hoch, ich spürte nach dem langen Kampf kaum noch Kraft in meinen Armen. Tela hatte vermutlich ihren Ring aktiviert, denn ich konnte sie nicht mehr hinter uns sehen.

Auf dieser Ebene des Turms war nur wenig vom einstigen Bollwerk geblieben. Überall drang fahles Mondlicht durch die zerfallenen Wände und man konnte förmlich sehen, wie der sprichwörtliche Zahn der Zeit an den Mauern genagt hatte. Eine der Ecken schien jedoch mit einer nicht derischen Dunkelheit jegliches Licht zu verschlingen. Ich sah wie Hakim plötzlich strauchelte als er versuchte in diese Dunkelheit einzudringen und lies ihm meine beiden Haumesser folgen, denn etwas oder jemand musste dort sein und ich spürte den Widerstand eines Körper in den meine Waffen langsam eindrangen. Bruchteile später stürzte dieser jemand an uns vorbei, als hätte eine unsichtbare Macht ihn an den Rand des Turms geschleudert und dort hielt sich der „Trinker“ nun mit letzter Kraft an den Mauerresten der Plattform.

Während Hakim ihm sofort nachsetzte, lichtete sich vor mir die Dunkelheit und ich hörte die letzten Worte des Trinkers nur noch wie durch einen Schleier: „ihr habt mich nicht aufgehalten... ihr nicht... aaaaahhhhh!“, denn ich starte wie gebannte auf das schrecklichste Banner das ich je gesehen hatte, das Banner Thargunitoths, dem Widersacher Borons. Ich weiß bis heute nicht woher ich diese Gewissheit hatte, aber in diesem Moment war sie da und ich spürte wie die Stille in mir zu flackern begann... wie eine Kerze im Wind. Das Banner steckte im Brustkorb eines Hungerskelettes, dass sich wie ihm Wahn um die Bannerachse drehte. Ich trennten ihm mit weit aufgerissenen Augen den Schädel vom Körper aber dies zeigte nicht die geringste Wirkung. Wie in Trance begann ich auf das Banner einzuschlagen und meine Klingen zerrissen es in Fetzen. Aber ich wollte nicht aufhören... ich konnte nicht aufhören... und schlug immer weiter, immer fester und immer härter zu. Meine Haumesser fanden keine Ruhe und schnitten wieder und wieder über den Stoff bis ich völlig erschöpft zu Boden sank und nach Atem rang... und über alles legte sich Stille.
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