Das Schwarze Auge
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Das Schwarze Auge

Die Abenteuer von Hakim, Lynia, Tela und Ghor
 
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 Das Jahr des Feuers – Schlacht in den Wolken – Schlacht in den Wolken – Am Rande des Abgrunds

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Lynia
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BeitragThema: Das Jahr des Feuers – Schlacht in den Wolken – Schlacht in den Wolken – Am Rande des Abgrunds   Das Jahr des Feuers – Schlacht in den Wolken – Schlacht in den Wolken – Am Rande des Abgrunds EmptyMo Dez 28, 2015 7:59 pm

„Das Ding war so groß wie ganz Wehrheim.“
„Aus diesen Augen, die aus seiner Unterseite wie Geschwüre wachsen schossen Flammenstrahlen so dick wie ein Ochsenkarren.“
„Wo die Feuerbälle auf dem Boden aufschlugen öffnete sich dieser und verschluckte die welche nicht schon verbrannt waren.“
„Die Armee bestand aus Untoten und Dämonen ohne Zahl.“
„Das war die Vierte Dämonenschlacht und hier wird es zur Fünften kommen.“
„Der Himmel war voll mit fliegenden Monstern, mehr noch als der Feind am Boden hatte.“
„Galotta ritt auf diesem Untoten Drachen und hat die ganze Zeit wie ein Irrer gelacht.“
„Praios ließ sich von Rondra eine Wolke über den Anblick schieben damit er nicht sehen muss was auf Dere geschieht.“
„Die Götter haben uns verlassen, das ist das Ende!“
„Prinzessin Rohaja ist gefallen. Nun holt sich Galotta auch den Rest der Kaiserfamilie und des Adels!“
Geflüstert „Na dann hat das ganze wenigstens ein gutes.“
Gehört auf den Straßen Gareths am 27. Peraine im Jahre 1027 nach Bosparans Fall.



Gareth.
Wir, beziehungsweise ich ganz besonders, hatten es geschafft und die Hauptstadt des Neuen Reiches endlich erreicht, wobei ich das Gefühl hatte, dass wir uns umsonst so gemüht und beeilt hatten.
Ganz offensichtlich waren die Informationen aus Wehrheim schon vor uns angekommen.
Ich konnte jetzt wirklich nicht sagen dass ich Gareth ruhig oder gar beschaulich erlebt hatte, selbst Praiostags hatte die Stadt gebrummt und gelebt wie Punin höchstens am Markttag, nicht dass ich jemals so geistesabwesend gewesen war die Akademie an einem Markttag zu verlassen, außer ein Feiertag war auf einen Markttag gefallen, ich verließ mich bei meinem Vergleich auf die Erzählungen der Bediensteten der Akademie.
Aber nun ging es in den Straßen noch turbulenter als sonst zu und das wollte wirklich etwas heißen.
Ich sah Familien die Eselskarren mit Möbeln beluden, Tagelöhner die ihre Bündel geschnürt mit sich trugen und vollgestopfte herrschaftliche Kutschen, die alle in Richtung eines der Stadttore Richtung Efferd und Praios unterwegs waren. Mit unbestimmter Furcht in den Gesichtern tuschelten die Leute miteinander und blickten unwillkürlich immer wieder zum Himmel.
Panik lag in der Luft, dass konnte sogar ich fühlen.
Ein rotgesichtiger Mann trat plötzlich auf uns zu. „Habt ihr Botschaft aus dem Norden, gute Leut? Aus Wehrheim?“
Ich überließ es meinen Freunden, die Ängste des Mannes zu beruhigen und versuchte nicht allzu sehr ihren Lügen oder zumindest stark beschönigten Worten zu lauschen.
Selbst mir war klar dass eine klare Aussage über die wahren Verhältnisse Wehrheims und der Schlacht auf dem Mythraelsfeld vor all diesen Zuschauern, ich nahm gewahr dass etliche von ihnen Hakim wiedererkannt hatten, alles andere als Hilfreich gewesen wäre, aber dann hätte ich zumindest das Schweigen bevorzugt bevor ich die Unwahrheit erzählt hätte, wobei Schweigen wahrscheinlich ebenso negativ aufgenommen worden wäre.
Ich hörte noch wie Hakim davon verkündete, dass der Feind uns mit finsterer Magie, verständlicherweise zuckte die ein oder andere Hand zu einer Axt oder einem Messer im mitgeführten Hab und Gut und manche eher unfreundliche Blicke trafen mich, und dunkelster Arglist getäuscht und seine wahren Absichten und Stärken versteckt hatte, und nur durch Einsatz all dieser Tücke und Götterlosen Hinterlist war dem Feind der Sieg vergönnt gewesen.
Aber nun war diese Karte gespielt und ein weiteres Mal mochte dies dem Feind nicht gelingen.
Ich vernahm zustimmendes Gemurmel und die ein oder andere Hand festigte den Griff um Axt und Messer noch mehr, wobei die Blicke diesmal nun erfreulicherweise in den Himmel Firunwärts glitten während die Menge versuchte so gut es ging eine Gasse für uns zu öffnen.
Da fiel mir ein, ich hatte gar nicht mitbekommen was meine Freunde darüber gesprochen hatten wohin uns unsere Reise führen sollte, wenn wir Gareth erreicht hatten.
Bestimmt in den nächsten Tempel um einem der Zwölfe Stellvertretend für die anderen Elfe für unser Überleben zu danken.
Wo war den hier der nächste Tempel und welchem der Zwölfe war er geweiht?

Unangenehm laut schallten unsere Stimmen durch den Thronsaal der Neuen Residenz, wo wir Reichsregentin Emer von der Katastrophe berichteten: vom Marsch der Untoten, der Schlacht auf dem Mythraelsfeld, der Auslöschung des Reichsheeres, dem Tod Rohajas.
Mit bebenden Lippen lauschte Emer unseren Worten.
Tränen kulerten ihre Wangen herab, die Griffonensphäre fiel aus ihrer Hand.
„All die Frauen und Männer … Rohaja …“
Natürlich waren meine Freunde nicht in einen Tempel geritten.
Ein Diener des Reiches muss… …in erster Linie an das Reich denken und dann erst an sich oder auch sein Seelenheil.
Natürlich musste die Reichsregentin wissen was wirklich vorgefallen war und nicht Schreckenserfüllte Geschichten die im Besten Falle wenigstens noch einen Kern Wahrheit enthielten, welchen zu entdecken aber sicher nicht die Aufgabe der Reichsregentin sein konnte.
Wir waren diejenigen gewesen welche von der Reichsregentin mehr oder weniger persönlich losgeschickt worden waren herauszufinden was wirklich vor sich ging also war es auch an uns ihr persönlich zu erzählen was nun wirklich vorgefallen war.
Also trugen wir vor, wobei die Reichsregentin mich persönlich einige male in meinen Erläuterungen unterbrach und auf die Abwesenheit Magister Melwyn Stoerrebrandts hinwies, welcher zum einen von dem was ich erzählte mehr verstand als sie selber und zum anderen diesbezüglich daher auch eher wusste was dagegen getan werden konnte, beziehungsweise wie man aus diesen Informationen den Größtmöglichen Nutzen ziehen konnte.
Diese Argumente waren einleuchtend und verständlich, aber ich bemerkte auch wie die Reichsregentin immer wieder nach verschiedenen Leuten schicken ließ daher war ich ein wenig enttäuscht darüber dass sie der gefährlichsten, weil unberechenbarsten Möglichkeit des Gegners, der Magie so wenig Bedeutung beizumessen schien dass sie nicht auch nach ihrem Zweiten Hofmagus schicken ließ.
Magnifizienz von Horsen-Rabenmund, die erste Hofmagierin war wohl noch nicht aus Richtung Wehrheim zurückgekehrt, wie ich vernommen hatte.
Von Wertlingen als Vertreter des Mittelreichischen Militärs war ja schließlich auch gerufen worden damit er bezüglich Normalsterblicher militärischer Angelegenheiten Ghor und Hakim detailliertere Fragen stellen konnte.
„Glaubst du mir nun? Sie nutzen dich aus solange sie dich brauchen, aber sobald es ihre beschränkten Möglichkeiten übersteigt drängen sie dich an den Rand.“
Ich brachte an Willenskraft auf was ich vermochte, ohne allzu sehr aufzufallen, was nicht weiter schwer war, beachtete mich doch eh kaum jemand sobald meine Freunde oder die Reichsregentin oder gar von Wertlingen sprachen, außer ein paar besonders nervöse Wachen und etliche der Höflinge um uns herum, welche aber in mir ebenso wie die Wachen wohl eher eine unterschwellige Gefahr sahen als eine echte Hilfe, aber die Stimme des älteren Mannes blieb immer am Rande meines Bewusstseins.
„Sie trug ein Kind unter dem Herzen …“ obwohl Reichsregentin Emer nur geflüstert hatte schnitt ihre Stimme wie ein Messer durch meine Brust und meinen Verstand. Das plötzliche Auftreten von Schmerzen in meinem Bauch, wo ich die Narbe von Burg Aulebein wusste tat ihr Übriges dazu. „ich hätte sie aufhalten müssen, als sie aufbrach. Die Götter sollen verflucht sein, dass sie uns das antun!“
Wenn Rohaja wirklich tot war dann stand nun Emers Drittgeborener, Selindian Hal als kaiserlicher Thronfolger an, auch wenn er auf diesen Titel noch ein paar Jahre warten musste, da er hierfür erst sein Einundzwanzigstes Lebensjahr vollenden musste. Rohajas Zwillingsschwester Yppolita war im Moment ja noch in ihrer Zwölfjährigen Verbannung in Festum…
„… und ist, auf Grund der Tatsache dass Sie eine Magierin ist, in diesem Kaiserreich von der Erbfolge ausgeschlossen.“ erinnerte ich mich an die Worte des Fremden Mannes.
Die kaiserliche Erbfolge war, warum auch immer, eines der Themen gewesen über welche er sich gerne mit mir ausgetauscht hatte. Darüber und über meine mehrfache Belehrung bezüglich der Belehnung des Ehrenrittertitels und der Auflage einen Vogt zu bestimmen der an meiner Statt, der rechtmäßigen Herrscherin über Ländereien, wenn ich welcher zuerkannt bekommen würde über eben diese Ländereien herrschen sollte, weil ich Madas Kraft in mir trug, welche die Götter uns Sterblichen neideten.
„Wie weit wollt ihr fliehen, Hartuwal?“ vernahm ich die Stimme der Reichsregentin mit einer Kraft die ich an diesem Tag in dieser noch nicht gehört hatte. „Stehen die Güldenlandsegler in Havena schon bereit?“ Die Reichsregentin nahm ihren Blick von einem bärtigen Mittvierziger in edler Kleidung und richtete ihn auf die immer noch um uns herum versammelte Menge. „Alle in dieser Runde Anwesenden und noch einige mehr,“ ließ sie sich mit lauter Stimme vernehmen „die ich unverzüglich bestimmen werde, treffen sich in einer Stunde zum Rat in der alten Residenz.“
„Ungeachtet der Tatsache dass dieses Zeichen auf eine Art und Weise interpretiert werden kann welche sogar mir gänzlich zuwiderläuft, aber was glaubst du, wie viele Finger kannst du dir an einer Hand abhaken damit der Rest reicht damit du mit dieser Hand abzählen kannst wie viele Magier an diesem Rat beteiligt sein werden?“
Bei Hesinde, wenn ich nicht bald in einen Tempel kommen würde könnte es passieren dass ich Dinge aussprach, die besser unausgesprochen blieben zumal ich nicht darauf bauen konnte dass mich die Reichsregentin rechtzeitig mit dem Hinweis auf fehlende Magier unterbrechen würde.

Warum wir genau auf den Zwölfgötterplatz gegangen waren konnte ich gar nicht sagen.
Ganz offensichtlich hatte halb Gareth, also diejenigen welche sich noch nicht zur Flucht entschlossen hatten, wie es schien, die gleiche Idee gehabt und hatte sich hier versammelt.
Gut, ob es wirklich halb Gareth war konnte ich nicht sagen, aber ein paar Tausend waren es bestimmt, was an sich schon wirklich eine Beeindruckende Zahl gewesen wäre wenn man eben nicht in den Dimensionen der größten Stadt Aventuriens dachte.
Aber dem Gemurmel und dem was ich von den Menschen hörte waren sie alle hier versammelt weil sie gehört hatten dass die Reichsregentin zu ihnen sprechen wollte, auch wenn die meisten nur Abgekürzt von der Regentin sprachen.
Und ich konnte sie verstehen.
In diesen Tagen sehnten sich die Menschen nach Führung, nach Herrschern, die ihnen mit Stärke den Weg wiesen. Zumindest glaubte ich das den Gesprächen meiner Freunde entnommen zu haben, die mich auch mehr oder weniger hier her gelotst hatten.
Hakim hatte schließlich ein Einsehen mit mir, vielleicht hatte er mir meine Unsicherheit angesehen, noch immer war die Nähe solch einer Ansammlung Menschen eine Unangenehme Erfahrung für mich vor der ich mich zwar nicht fürchtete, die mir aber trotzdem ein Gefühl von Unwohlsein bescherte das es mir schwer machte mich wirklich auf etwas zu konzentrieren. Mein Freund führte mich ein wenig an den Rand des einer aufgebauten Empore, wo er mich, wie auch immer, an den dort aufgebauten Gardisten vorbeibrachte, damit ich in dem freien Platz hinter diesen ein wenig durchatmen konnte.
So bekam ich auch erst verspätet mit, dass inzwischen die Reichsregentin erschienen war, aber die plötzliche Ruhe auf dem Platz hatte mich dann rechtzeitig über die Änderung der Ereignisse informiert.
Die Reichsregentin stand im prunkvollen Kriegsmantel da, trug die Krone auf ihrem Haupt und ein prächtiges Schwert in der Hand, auf welches sie sich fast ein wenig zu stützen schien, bevor sie ihre Stimme erhob. „Wir haben wenig Gutes zu verkünden, Bürger von Gareth, und doch muss es gesagt werden. Es ist eine dunkle Stunde über dem Reich angebrochen. Die Schwarzen Lande haben Himmel und Erde aufgehetzt und ziehen in einem Vernichtungsfeldzug ohnegleichen über die Gefilde der Menschen. Sie haben Wehrheim zerstört, unseren Heerbann zerschlagen, und ihr gewaltiger Schatten wendet sich der Kaiserstadt zu. Wir stehen allein, Garether, und doch besitzen wir unseren Mut, unser Göttervertrauen und unseren Freiheitswillen. Und dies ist gegen den niederhöllischen Feind mehr wert als jede Legion von Soldaten. Wir sind in Havena aufgewachsen und kamen als Gemahlin König Brins in diese Metropole. Nirgends sahen Wir derartige Größe, derartige Kühnheit und derartigen Stolz auf das Erreichte. Hier in Gareth schlägt das Herz der Menschen, und hier ist Unsere Heimat. Wer seid ihr, wenn ihr Gareth auf immer verlassen habt, wenn es Gareth nicht mehr gibt? Was wäre Aventurien ohne Gareth? Die Niederhöllen müssen hier aufgehalten werden, denn sonst gibt es keinen Ort mehr, an denen man sich vor ihnen verbergen könnte. Wir waren Albernierin, Prinzessin, Reichsregentin, doch heute…“ Reichsregentin Emer nahm ihre Krone ab. „heute bin ich wir ihr: Garetherin. Und ich will mit euch um diesen Ort kämpfen!“
Beispielloser Jubel brandete auf, als Emer ihr Schwert erhob.
„Lasst es uns diesen Bastarden zeigen!“
„Warum ist sie erst jetzt auf die Idee gekommen an erster Stelle Garetherin zu sein und nicht all die Jahre zuvor wo die Menschen dieser Stadt mit ihren Steuern ihr bequemes Leben ermöglichten?“ hörte ich die Stimme des Mannes wie in all den Stunden wo er mir die Unzulänglichkeit und Ungerechtigkeit des Ständesystems des Mittelreiches erläutert hatte.
Ich für meinen Teil musste gestehen dass dies nicht die Hauptsächlichste Frage war, die ich mir im Bezug auf diese Rede gestellt hatte, von den ganzen anderen Fehlern in ihren Ausführungen mal ganz abgesehen, aber anderseits hatte sie ja auch leidlich wenig Zeit gehabt sich auf diese vorzubereiten und die Angaben ihrer Quellen zu überprüfen, wobei ich mir sicher war dass ich mit meinen Ausführungen, soweit ich sie hatte vortragen dürfen, doch recht präzise und eindeutig gewesen war.
Ich vernahm wie von einem Rat der Helden gesprochen wurde, welcher zusammen mit der Reichsregentin die Verteidigung Gareths organisieren sollte und hörte auch erste Namen wie Marschall von Wertlingen und Reichsedler Dragentodt, aber auch etwas von einem Schmied namens Eisinger und, vor allem in meinem direkten Umfeld auch Hakims Namen, dem Bezwinger des Sendeboten Galottas.
Damit war vermutlich Hakims Turniersieg gemeint, welchen er letztlich zum Abschluss hin nur noch gegen den Schwarzen Ritter errungen hatte, welcher sich ja als Udalbert von Wertlingen, der Vater des Marschalls erwiesen hatte, welcher nun in den Kerkern der Neuen Residenz bewacht von Panthergardisten seiner Verhandlung als Reichsverräter entgegensah.
Auch die Namen der Hochgeweihten von Wulffen, der Hofgeweihte des Praios und von Seshwick, Hochgeweihte der Rondra wurden genannt und damit wohl als vermutete Mitglieder des sich bildenden Rates gesehen.
„Obwohl sie wissen dass es gegen Dämonen, und scheinbar sogar die Niederhöllen selbst gehen soll, erkenne ich in den Namen keinen kundigen Magiebegabten, und nicht alle von ihnen sind nun Teil des Ewigen Heerbanns, die meisten von ihnen haben sich gar nicht erst aus der vermeintlichen Sicherheit Gareths in Richtung Wehrheim getraut. Noch immer fürchten sie das was sie nicht verstehen und nicht bewusst in ihre so hochgeschätzten Erbfolgen einheiraten können.“
Ich schüttelte meinen Kopf und verdrängte die Stimme und die Gedanken.
Ich ging nicht so weit zu behaupten dass ich die Reichsregentin gut kannte, aber ich war mir sicher dass sie Intelligent genug war um den kommenden Rat der Helden auch für Magiebegabte zu öffnen, alles andere wäre angesichts des Gegners welcher uns Gegenüberstand nicht nur sträflich nachlässig, es wäre pure Dummheit und die Tatsache dass viele Magier, welche sich in Gareth zum Allaventurischen Konvent eingefunden hatten eben nicht vor Wehrheim gefallen waren gereichte uns nun mehr als nur zum Vorteil, waren wir doch, zusammen mit den Geweihten der Zwölfe mit die Effektivsten Verteidiger welche die Stadt aufbringen konnte angesichts des Feindes, welcher auf uns wartete.
Verständlicherweise machte mir diese Tatsache mehr Angst als Hoffnung.

Graf Paligan von Perricum, ein Elf namens Tannensang, er sollte, so hatte ich es gehört, ein herausragender Bogenschütze sein, die Ingerimm-Hochgeweihte Hitzacker, der Bürgermeister Karfenck und etliche andere hatten sich mit uns zusammen ebenfalls in der Alten Residenz eingefunden wo der von Reichsregentin Emer ins Leben gerufene Rat der Helden tagen, wirken und lenken sollte. Zumindest war das die Grundidee des Ganzen, wie ich herausgefunden hatte.
Erfreulicherweise war schließlich auch Magister Stoerrebrandt eingetroffen und hatte mich, auf Anweisung der Reichsregentin auf die Seite genommen, damit ich ihm spezielle magische Hintergründe näher erläutern könnte.
Ich war erstaunt darüber an seiner Seite Magnifizienz ibn Jassafer und Magnifizienz Elcarna zu sehen, welche wohl ebenfalls in den Rat der Helden berufen worden waren.
Zusammen mit diesen erläuterte ich was ich wusste und was ich vermutete und stieß endlich einmal auf offene und interessierte Zuhörer, die nicht, wie sonst, bei jedem zweiten Wort nachfragten was ich den damit meinte.
Besonders überrascht war ich von seiner Magnifizienz Elcarna, welcher ansprechende Fragen stellte und etliche Lücken in meinen Ausführungen zumindest mit Vermutungen und Überlegen füllen konnte, wobei etliche dieser Aussagen durchaus zutreffend klangen und äußert sinnig erschienen. Er erläuterte, als ich ihn darauf ansprach, dass er durch seinen Ruf als äußert kompetenter Heilkundiger, eine maßlose Untertreibung wie ich fand, bei etlichen Hochrangigen Heimkehrern der Schlacht vor Wehrheim Heilkundige Hilfe hatte leisten müssen und diese hatten von ihren Beobachtungen berichtet wie wenn sie fürchteten, doch noch von Golgari geholt zu werden.
Schließlich gelang es uns noch eine recht ordentliche Karte von Gareth und eine, leider nicht ganz so ordentliche Karte von Wehrheim und dem Mythraelsfeld zu bekommen um meine Beobachtungen auf meinem unfreiwilligen Flug hinauf zu Kholak-Kai in ein nützliches Bild zu bringen.
Leider musste ich immer wieder einmal unser Zimmer, in welches wir uns zurückgezogen hatten um uns in Ruhe zu unterhalten, verlassen um dem großen Kreis zu bestimmten Details, welche meine Freunde vorgetragen hatten ebenfalls Rede und Antwort zu stehen.
Zu meinem Glück war Tela die ganze Zeit mit dabei, war es doch nicht ganz so einfach für mich von der Gesprächsrunde unter Gleichgesinnten auf das einfache Garethi mit simplen Begriffen und Beschreibungen zurückzufallen, welches für die Große Runde angebrachter war.
Schließlich, das halbe Madamal war schon lange über den Zenit seiner Bahn hinaus hob eine sichtliche um Aufmerksamkeit bemühte Reichsregentin die Hand und sorgte damit schlagartig für Ruhe im Raum, was nicht weiter schwer war, war die Anzahl der Anwesenden doch auf ein gutes Dutzend gesunken, von denen die meisten mehr schlecht als recht versuchten nicht allzu offensichtlich in Richtung Türe zu schauen.
„Ich denke an dieser Stelle sollten wir unsere Runde auflösen um morgen mit neuer Kraft der vor uns liegenden Aufgabe entgegen zu treten. Aber zuvor, Marschall von Wertlingen,“ Die Reichsregentin wandte sich dem angesprochenen zu, der nun erst, auf die direkte Erwähnung seines Namens hin seinen Blick von der Karte Gareths die auf dem großen Tisch vor ihm lag aufschaute. „fasst noch einmal die bisher gewonnen Erkenntnisse zusammen, damit wir wissen wo wir stehen und wo wir morgen gezielt anpacken müssen.“
Die Reichsregentin nickte dem Angesprochenen zu und dieser richtete sich endgültig aus seiner gebeugten Haltung, ließ seinen Blick noch einmal über uns schweifen und begann dann mit fest klingender Stimme seine Ausführungen. „Zusammenfassend lassen die Berichte von Spähern, Augenzeugen und aus anderen Quellen folgendes erkennen. Vor Wehrheim konnten Galotta und Rhazzazor das Überraschungsmoment für sich nutzen und unsere Truppen in eine Falle locken, umso mehr als dass es nie den Anschein einer Falle hatte. Aber das ist vergangen und lässt sich nicht mehr ungeschehen machen. Jetzt wissen wir jedoch, dass wir es nicht nur mit dem Ewigen Heerbann und den Horden Galottas zu tun haben sondern auch mit einer dämonischen Luftflotte. Diese ist zwar stark, aber nicht unbesiegbar. Der selbsternannte Dämonenkaiser hat in seiner Rachsucht zu wenig Selbstbeherrschung gezeigt und sich vor sechs Jahren in der Nacht des Brennenden Himmels zu einem Luftangriff auf Gareth hinreißen lassen. Seit damals wissen wir dass der Feind über diese Möglichkeit des Angriffes verfügt und konnten uns daher auf eben diese vorbereiten. Bis dahin kannten wir nur vereinzelt aus der Historie der Zwerge, der Urtulamiden und der Magierkriege von Kämpfen gegen Angreifer aus der Luft, aber all das waren Geschichten, teils zu unglaublich um mehr als ein ausgeschmücktes Märchen zu sein. Aber vor sechs Jahren wurde uns der Kern dieser Geschichten offenbart und Gareth hat die Zeichen und die Warnung erkannt und verstanden.“
Marschall von Wertlingen blickte besonders intensiv zu Magister Stoerrebrandt, welchem auch die Reichsregentin nun wohlwollend zunickte. Aber entweder der Magister war seines Amtes entsprechend Bescheiden genug oder einfach nur zu Müde für eine andere Reaktion, er nickte einfach nur kurz, gab aber keine weiteren Kommentare bezüglich dieser Vorbereitungen.
Marschall von Wertlingen ergriff eine Porzellanschale, von der ich mich zu erinnern glaubte dass sie im Laufe des Abends schon öfters als Kholak-Kai hatte herhalten müssen, insbesondere als es um die Beschreibungen selbiger ging. Daher waren auch mehrere Kohlemarkierungen an ihrer Unterseite angebracht, welche die Augen darstellen sollten. Nun stellte der Marschall die Schale jedoch an den Rand der Karte welcher gen Firun darstellen sollte und aus welcher Richtung ja auch Kholak-Kai kommen sollte.
„Nach allem was uns zwischen all den magischen Fachausdrücken in Bosparano an verständlichen Worten erläutert wurde, was uns also letztlich über das Magnum Opus des Weltenbrandes bekannt ist,“ Ich setzte zu einer Erwiderung bezüglich der Wortwahl des Marschalls an, wurde aber von Tela mit einem mir inzwischen nur allzu bekannten leichten Knuff in die Seite daran gehindert. „kann Galotta die Fliegende Festung vermutlich nicht zum Einsatz bringen, wann und wo er will. Das monströse Gefährt muss zunächst dort positioniert werden, wo es im Zentrum der Zerstörung steht.“
Ich setzte erneut an und erneut unterband Tela es im Ansatz.
„Wenn das Vernichtungsareal etwa Fünf Meilen Durchmesser hat“ Ich musste kurz, ob der Einschränkung der Genauigkeit der Aussage über das Vernichtungsareal schlucken, aber es gab von Wehrheim und den Mythraelsfeldern keine ausreichend genaue Karte um den wirklichen Wirkungsbereich des Magnum Opus des Agrimoth exakt zu ermitteln. Da nutzte es auch nichts dass ich mir das Bild der fast Kreisförmigen Zerstörung Wehrheims und des Mythraelsfeld rund um Kholak-Kai herum dank des Memorans beständig vor Augen rufen konnte. „und Galotta Gareth mitsamt Kaiserpalast und Stadt des Lichts möglichst effektiv tilgen will, wird er die Festung vermutlich über dem westlichen Alt-Gareth, zwischen Alter Residenz und Rondra-Tempel Stellung beziehen lassen.“
Zur Verbildlichung seiner Worte stellte der Marschall die Porzellanschale auf bewusste Stelle auf der Karte, auch wenn die Maßstäbe so eigentlich nicht richtig waren.
„Die Festung hat sich bislang stets recht langsam bewegt und kennt offenbar Trägheit, sprich die schiere Masse dieses Gefährts bedeutet dass es seinen Zielpunkt nur im Schritttempo erreichen kann. Wir wissen weiterhin das die Festung von zahlreichen Irrhalken, Karakilim, Gargylen, untoten Riesenalken und kleineren Flugkonstrukten umgeben ist, die jedoch alle bei Wehrheim, außer zum einfangen Überlebender nicht zum Einsatz kamen. Offenbar behüten sie Kholak-Kai vor anderen Geflügelten, es scheint also tatsächlich so dass Galotta tatsächlich fürchtet dass jemand in die Festung eindringen könnte. Zudem muss ihm bekannt sein, dass hier in Gareth mit möglichem Widerstand am Boden zu rechnen ist, der auch seiner fliegenden Festung gefährlich werden kann bis sie ihre endgültige Position erreicht hat, immerhin tagte hier ein ganzer Magierkonvent, dieser Umstand war schwerlich geheim zu halten. Dies alles bedeutet, dass es tatsächlich immens wichtig ist in die Fliegende Festung zu gelangen und dort das Ritual Galottas aufzuhalten, was möglich sein muss, sonst würde er seine Festung trotz ihrer scheinbaren Unerreichbarkeit nicht so schützen. Aber selbst wenn man in die Festung gelangen sollte, so muss man doch damit rechnen an Galotta selbst vorbeikommen zu müssen und dieser gilt, trotz allem, als einer der mächtigsten Magier Aventuriens. Seine Fähigkeiten als Beherrscher grenzen an die Mythen über Rohals magische Fähigkeiten und man sagt, die individuelle Zauberanfälligkeit spiele bei ihm keine Rolle mehr.“
Der Marschall nahm die Porzellanschale von der Karte und legte einen abgenagten Hühnerknochen, an dem noch ein paar Fasern Fleisch hingen auf eine andere Stelle der Karte, die weiter Richtung Praios lag.
„Rhazzazors Ziel hingegen können nur die Boronanger Gareths sein. Wie die Nekropole vor seiner erzdämonischen Macht geschützt werden können will gut überlegt sein, und sollte uns morgen mit vorrangig beschäftigen, wenn bis dahin der Borontempel auf unser Gesuchen bezüglich beratendem Beistandes gefolgt ist.“ Der Marschall hob seinen Blick von der Karte und ließ ihn noch einmal über uns schweifen, bevor er an der Reichsregentin hängen blieb.
Diese erwiderte den Blick kurz und ließ ihn dann über uns schweifen, aber ein prophylaktischer Knuff von Tela ließ meine Hand schon im Ansatz wieder nach unten fallen.
Als niemand von uns ein sichtbares Zeichen eines Einwandes gab entließ uns die Reichsregentin, worüber nicht nur ich sichtlich dankbar war.
Soweit ich wusste stand unser Haus uns immer noch zur Verfügung und bei Travia, ich war so erschöpft und müde dass ich mich auf dieses richtige Bett, welches dort auf mich warten würde so sehr freute dass ich mich dabei ertappte wie ich in meinem Gedächtnis nach einer kurzen Version meines Nachtgebetes suchte.
Bei den Zwölfen, selbst wenn ich die Stimme des Mannes nicht vernahm versuchte er mich von den Zwölfen zu entfremden.
Aber das würde ich morgen beenden.
Zumindest würde ich beginnen es zu beenden.
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