Das Schwarze Auge
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Die Abenteuer von Hakim, Lynia, Tela und Ghor
 
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 Tage des Leids – 29. Peraine, Teil 6: Galottas Rückkehr

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Tela Reisigritt
Erzmagus
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BeitragThema: Tage des Leids – 29. Peraine, Teil 6: Galottas Rückkehr   Tage des Leids – 29. Peraine, Teil 6: Galottas Rückkehr EmptyFr Sep 12, 2014 10:36 pm

„Grauschnauz, hast Du das gehört? Der Herr im weißen Ornat fragt sich, ob du eine dämonische Präsenz bist.“

„Ja, Teliana, meine Ohren sind besser als Deine. Und ehrlich gesagt, man kann es ihm auch nicht verdenken. Hier sind ja nicht mal Steine Steine, warum sollten dann Katzen Katzen sein, speziell dann, wenn sie Flügel haben?“

„Was meinst Du, können wir den Einfaltspinsel davon überzeugen, dass Du echter bist als die Steine und das Geranke um uns herum? Vielleicht sollte er einfach dich fragen anstatt sich selbst. Ich meine, hat der Typ überhaupt etwas in der Birne: warum sollte man sich selbst fragen, wenn man doch schon im Vorhinein weiß, dass man die Antwort nicht kennt. Also, wenn das ein typischer Vertreter der Kirche der Weisheit ist, dann ist mir klar, wieso Galotta bis hierher kommen konnte. Also, Meister Weißmantel“, Tela wandte sich direkt an den Geweihten, „Katzerich Grauschnauz der Graue steht Euch für Fragen zur Verfügung…“

Tela grinste den Hesindegeweihten mit den strubbeligen blonden Haaren frech an. Vielleicht gingen davon ihre Kopfschmerzen ja ganz weg… Der Geweihte lächelte schüchtern zurück, unsicher, ob ihre Worte böse gemeint waren, doch er konnte sich jetzt nach dieser Einladung nicht einfach wegdrehen.

Räuspern. „Ja, also, Herr Grauschnauz, ich lasse dann einfach einmal die Formalitäten beiseite“, fasste er sich ein Herz, „denn ich kenne sowieso keine passenden für ein Gespräch mit einer geflügelten Katze – seid Ihr dämonischen Ursprungs oder gar selbst ein Dämon?“ Mit jedem Wort schien sein Mut zurückzukehren, und sein schüchternes Lächeln wich einem verschmitzten Grinsen.

Grauschnauz ließ ein tiefes Grummeln vernehmen, setzte mit ein paar schnellen Flügelschlägen von Telas Schulter über und kam auf dem Kopf des Geweihten zu landen, der seine zur Abwehr halb erhobenen Hände auf einen strengen Blick von Tela hin zurückhielt. „Und Ihr, was mögt Ihr sein, der Ihr soetwas fragt? Eine weiße Robe, ein Vogelnest auf dem Kopf…“ (es hatte sich inzwischen eine interessierte Menschentraube um das Geschehen gebildet, und in einiger Entfernung blickte Lynia von ihrer Unterhaltung mit Valnar Ytskok auf und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund) „…was. Was wäre…“ Grauschnauz blickte die Umstehenden streng und prüfend an, „…was wäre eine perfektere Tarnung für den großen bösen Wicht Galotta als ein weißes Wickelkind wie Ihr eins seid!“

„Ja, er ist entkommen von seiner Steinscheibe, die er auf Gareth hat fallen lassen – ein böser Navigationsfehler, er war so mit Paktieren beschäftigt, dass er oben und unten verwechselt hat, glaubt mir, ich war dabei  – und wandelt nun unter uns, verkleidet als Hesindegeweihter, der nur dadurch auffällt, dass er unheimlich dumme Fragen stellt!“ Das erstarrte Lächeln unter dem theatralischen Kater nahm gequälte Züge an, als sich sein Träger im Mittelpunkt des allgemeinen Amüsements erkannte, doch Tela schenkte ihm eines ihrer herzlichen Lächeln und deutet ihm an, ruhig zu bleiben.

„Doch einmal, einmal alle 6 Stunden, 66 Minuten und 13 Sekunden muss selbst der große Galotta seine Tarnung aufgeben, und dann erscheint sie - SIE - und wird für jedermann sichtbar. Dann kann er sich nicht mehr verstecken, so sehr er es auch wünscht... Dann wird sie sichtbar, die ein-…“ Grauschnauz hob einen Flügel, „ die zwei-…“ den zweiten Flügel, „die drei-…“, den Schwanz, „die vier-…“ die Vorderpfote, „die fünf-…“, die zweite Vorderpfote, „die sechs-…“, nun balancierte er auf einer Hinterpfote, „nein, die siebenstrahlige Dämonenkrone!“ Mit dem letzten Wort beugte er seinen Kopf und wand seinen Katzenkörper so, dass er auf der Nase zu stehen kam und tatsächlich alle sieben Extremitäten vom Kopf des Geweihten abstanden.

Für eine Sekunde hielt er die Position, dann rollte er sich ab, fiel und fing sich mit den Schwingen kurz vor dem Boden ab. Applaus und Gelächter brandete auf, während Grauschnauz seine Kreise um den Geweihten zu und scherzhaft rief: „Packt ihn, ihr habt es gesehen, unter dem weißen Umhang steckt eine tiefschwarze Seele…!“

„Na, wie war ich als dämonische Präsenz, Euer Hochwürden? Überzeugender bekomme ich es nicht hin.“, fragte Grauschnauz, als er sich wieder auf der Schulter des Geweihten niederließ, der inzwischen seine Scheu abgeschüttelt hatte und ins das allgemeine Gelächter eingefallen war.

Was mussten sie für ein Bild von fern abgeben, dachte Tela, als sie sich eine Träne aus dem Auge wischte, eine Gruppe lachender Hesindegeweihter inmitten der Trümmer…
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