Das Schwarze Auge
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Das Schwarze Auge

Die Abenteuer von Hakim, Lynia, Tela und Ghor
 
StartseiteNeueste BilderAnmeldenLogin

 

 Telas Träume - Telas Einflussmagie Teil 1

Nach unten 
AutorNachricht
Tela Reisigritt
Erzmagus
Tela Reisigritt


Anzahl der Beiträge : 456
Anmeldedatum : 03.10.12
Alter : 45
Ort : Nordaventurien

Telas Träume - Telas Einflussmagie Teil 1 Empty
BeitragThema: Telas Träume - Telas Einflussmagie Teil 1   Telas Träume - Telas Einflussmagie Teil 1 EmptySa Sep 21, 2013 10:25 pm

Ihr träumt von einem Kind, einem Mädchen. Rote Haare, ein einfaches Leinenkleid, wie es von Kindern von Bauern oder armen Handwerkern getragen wird. Nicht älter als 10, vielleicht jünger. Aber mit Augen, die gleichzeitig kindlich und älter, ja, schon fast erwachsen wirken.


  • Das Mädchen hütet eine Herde Ziegen. Ein stämmiger Mann nähert sich ihr. Er sagt etwas in einem harschen Tonfall und schubst sie zur Seite. Dann greift er sich mit triumphierendem Blick eine Ziege. Auf dem Gesicht des Mädchens erkennt Ihr Überraschung, Verärgerung und dann ohnmächtigen Zorn. Sie ruft ihm etwas hinterher, doch er blafft nur über die Schulter zurück. Sie zögert, dann schließt sie die Augen und atmet tief ein. Der Zorn verraucht, der Blick wird klar und entschlossen. Leise springt sie dem Mann hinterher, bis sie ihn fast erreicht hat.

    Dann beginnt das, was für Euch als Schauspiel zu erkennen ist, für den Mann aber offensichtlich nicht. Das Mädchen beginnt zu weinen und zu zetern, packt den Mann am Jackensaum und läuft ein paar Mal um ihn herum. Der Mann scheucht sie unwillig weg und will offenbar weitergehen. Doch irgendetwas hindert ihn. Erschreckt lässt er die Ziege fallen. Das Mädchen steht daneben und nimmt die Ziege wieder an Halsband. Der Mann flucht und will hinterher, dochmehr als ein paar Schritte bewegt er sich nicht, bevor er zusammensinkt.

    Das Mädchen sammelt schnell die übrigen Ziegen zusammen und macht sich hastig auf den Weg zurück ins Dorf. Dem Mann steht inzwischen die Angst ins Gesicht geschrieben.



  • Die Erwachsenen des Weilers standen im frühen Morgenlicht staunend vor der Hütte Waldos, des kalbsgroßen, ewig geifernden Wach- und Hütehundes. Nach dem Tod seines Herrchens machten Alt und Jung des Dorfes einen Bogen um den Pfosten, an dem seine Kette befestigt war, und achteten darauf, dass der Radius dieses Bogens immer etwas größer war als die Länge der Kette. Inzwischen zeichnete sich auf dem Boden ein kleiner Graben ab, den die Vorderpfoten Waldos in die feste Erde des Dorfplatzes geschlagen hatten. Aber nicht das war das Verwunderliche, sonden der Anblick des kleinen Mädchens, dass zusammegerollt zwischen den Vorderpfoten des geifernden Ungetüms schlief.



  • Eine Gruppe von Kindern steht um den Dorfteich. Das Mädchen nähert sich ihnen. Ein größeres Mädchen dreht sich zu ihr um und scheucht sie weg. Auch die anderen wenden ihre Blicke ab. Das Mädchen wirkt enttäuscht, denn sie würde gerne dabei sein. So gerne würde sie zu der Gruppe der Freunde gehören. Sie pflückt eine Blume, geht auf die Gruppe zu und schaut das große Mädchen direkt an. Mit ein paar Worten hält sie ihr die Blume hin. Die Ältere zögert, doch dann greift sie zu. Unser Mädchen lächtelt sie an. Die anderen schauen neugierig, und schließlich zeigt die Ältere auch ihr, was sie dort im Teich entdeckt haben.



  • Schwarze Hände greifen nach ihr, starke Erwachsenenhände, die ihr nichts Gutes wollen. Sie wirft sich herum deutet mit dem Zeige- und Mittelfinger der linken Hand auf das Gesicht der Räuberin. Diese zuckt kurz zusammen und hält sich vor Überraschung die  Hände vor die Augen und an den Kopf. Das ist gerade genug Zeit, um ihr einen Tritt in die Magengrube zu geben und zu entkommen.



  • Erschöpft setzt sich der Fuhrmann in den Schatten des Baumes. "Jetzt ist jeder von Euch einmal im Fass den Hügel hinuntergerollt. 15 Mal habe ich das Fass wieder hochgerollt. Jetzt ist aber mal gut!" Die Kinder schauen enttäuscht. Das Mädchen tritt vor und tippt ihn an die Stirn: "Nochmal" sagt sie nur. Der Fuhrmann schaut sie überrascht an. Und mit einem Ausdruck im Gesicht, als würde er es selbst nicht glauben, erhebt er sich und sagt, "Na gut, aber ein allerletztes Mal!"



  • Wie sollte sie hier nur wieder herauskommen? Was für eine dumme Idee, sich im Gemüsegarten des Nachbarbauern an den Erdbeeren zu bedienen, wenn die ganze Meute just in diesem Moment zurück von den Feldern kam. Der Zaun war hoch und mit Brombeerhecken überwuchert - der einzige Weg führte mitten durch die große Stube, wo die 8 Nachbarssöhne sich gerade um den besten Platz am Suppenkessel zankten. Ein schwarzhaariger Junge müsste sie sein, und kein rothaariges Mädchen, dann würde sie sich vielleicht durchschleichen können. Sie schloss ihre Augen, atmete tief durch und lief los. Jeder sah sie, aber niemand wunderte sich über einen weiteren dunkelhaarigen Knaben, der den Raum mit schnellem Schritt durchquerte.



  • Das Mädchen hatte diesen Trick schon einmal gemacht. Sie betete, dass er auch diesmal funktionieren würde. Die Bande war ihr auf den Fersen, und sie würden ihr wohl diesmal die Beine brechen, wenn sie sie wieder in die Finger bekämen. Der Durchstieg vom Felsen herunter zum Fluss war schmal, doch es war der einzige Weg, das wussten Sie und ihre Verfolger. Sie riss ein Stück Schnur aus ihrem Kleid und nestelte einen Knoten zusammen. Keine Sekunde zu früh, die schweren Schritte waren deutlich zu hören. Sie warf das Stück Schnur hinter sich und stürzte sich die Treppe hinunter.

    Der Räuberhauptfrau, die sich noch immer die Magengrube hielt, wo sie der Tritt der Kleinen erwischt hatte, stockte der Atem. Ein schwarzer Abgrund tat sich vor ihr auf, wo sich heute morgen noch der Durchgang durch die Felskante befunden hatte. In der Tiefe zischte und brodelte es, und ihr wurde unwillkürlich übel. Ihren Männern, die kurz nach ihr ankamen, ging es offensichtlich genauso. Mit offenen Mündern starrten sie auf das scharfzackige Loch im Boden. Keine zehn Pferde würden sie darüber bekommen. "Lasst die Kleine laufen, unser Vorsprung ist groß genug, auch wenn sie uns verpfeift, sagte sie und drehte sich zu ihren Männern um. Zurück, na los!, Wir müssen uns beeilen!"



  • Der Ausdruck auf dem Gesicht des Mädchens verwandelte sich von Erschrecken über Zorn in blanken Hass. Wie die Krähen saßen die beiden Tagediebe über Fluffel, das vor ein paar Stunden noch ihr Kaninchen, nun aber wohl die Mahlzeit der beiden Briganten war. Sie stieg aus ihrer Deckung auf den Felsblock und schrie mit tränenerstickter Stimme an: "Ihr Aasvögel Ihr gemeinen, Euch sollen die Krähen holen". Wenig später wunderte sich der unbeteiligte Betrachter über zwei schreiend durch die Landschaft laufende Gestalten, die offensichtlich von einem Schwarm schwarzer Vögel verfolgt wurden.



  • (Einige Jahre später, aus dem Mädchen ist eine junge Frau geworden) Der nostrische Zauberschüler fuhr sich mit zitternder Hand durchs Haar. So also fühlte es sich an, eine Nacht mit einer Frau zusammenzusein. Irgendwie war es ein schönes Gefühl, doch es wunderte ihn, dass er sich praktisch an nichts mehr erinnern konnte. Musste das so sein? Jeder Knochen im Leib tat ihm weh, und selbst Madas Kraft, die ihn vor Tag noch vollständig gefüllt hatte, schien in sich zusammengesunken. Ärger stieg in ihm auf, Ärger über sich selbst, dass er sich das Gesicht der jungen Frau nicht mehr ins Gedächtnis zurückrufen konnte. Ärger, dass er heute, am Tag seiner Prüfung, in einem solch erbärmlichen Zustand war. Warum hatte das ihm niemand erkärt? Wenn das immer passiert, wenn man mit einer Frau zusammen ist, so sagte er sich, dann kann ich die alten Magier verstehen, die sich allein in ihre Türme und Studierstuben zurückziehen. Fluchend strich er seine Robe glatt und machte ich auf den Weg in die Akademie...
Nach oben Nach unten
 
Telas Träume - Telas Einflussmagie Teil 1
Nach oben 
Seite 1 von 1
 Ähnliche Themen
-
» Telas Träume - Telas Einflussmagie Teil 2
» Telas Träume - Telas Hellsichtmagie Teil 2
» Telas Träume - Telas Hellsichtmagie Teil 1
» Telas Träume
» Tela - Bäume und Träume Teil 3

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
Das Schwarze Auge :: Das Wirtshaus zum Schwarzen Keiler :: Der Weg zum Helden-
Gehe zu: