An den Raben von Punin, über seine treuen Diener im Tempel zu Punin

Hoch verehrter Rabe von Punin, anstelle Euch um eine Audienz zu bitten und in Eurer Ruhe zu stören, möchte ich Euch diesen Brief zukommen lassen. Auf unserer Reise in die Welt der Geister haben meine Gefährten und ich eine beunruhigende Entdeckung gemacht, die Selindian Hal, nunmehr neuer König Alamdas, betrifft. Auf seiner Stirn - der Stirn seiner Form in der Geisterwelt - war ein Mal zu erkennen, das die Form eines liegenden Mondes hatte. Betrachtete man es, so schien es, als ob man dadurch in einen unendlichen Sternenhimmel schaute. Von allen Geisterscheinungen, die wir wahrnehmen konnten, war Selinidian Hal der einzige, der ein solches Mal trug. Mir kam es vor, als ob ich die ungewöhnliche Form dieses Mals schon einmal gesehen habe, doch es hat etwas gedauert, bis ich mich erinnern konnte. Nun weiß ich aber, dass ich es bereits sogar zwei mal gesehen habe. Das erste Mal im Norden, in Weiden, in der Nähe des Orklandes, als wir von Orks und einem Priester ihres Götzen, Tairach angegriffen wurden. Der Priester selbst trug dieses Symbol, und obwohl ich es nur kurz sah, hat man mir später bestätigt, dass es das Symbol seines Herren war. Das zweite Mal sah ich dieses Symbol in Almada - dort aber nicht an einem orkischen Priester, sondern, ganz herkömmlich, als Brandmal auf den Tieren einer Herde Steppenrinder in der Nähe des Raschtulswalls. Hochverehrter Rabe von Punin, sollte unsere Beobachtung nicht von Wichtigkeit sein, so lasst es mich bitte durch einen Eurer Priester wissen. Solltet Ihr mehr erfahren wollen, so findet Ihr mich in den nächsten zwei Tagen im Gebet entweder im Tempel des stillen Gottes oder in Haus seiner Schwester Tsa. Ergebenst, Teliana Reisigritt (Wappen und Siegel)

Geehrte Dame Reisigritt.

Auch wenn Eure Seele dem Stillen Herren nicht so nahe steht wie die Eurer Gefährten, so habt Ihr doch genug des Wesens und Wirkens des Einen der Zwölfe, welchem Wir dienen erfahren um Meiner Bitte in dieser Angelegenheit einer seiner Tugenden zu folgen sicherlich entsprechen zu können.
Dem Schweigen.
Aber um Eure Beobachtung zu würdigen.
Auch Uns ist dieser Makel am Geiste des Prinzen aufgefallen, schon vor langer Zeit, doch bisher hielt es Mein Herr für Ratsam Mir hierzu keine Eingebung zu gewähren.
So beschränke Ich Mich auf das stille beobachten und dem versuch dem jungen Prinzen zumindest im Geiste und Seelenheil ein guter Führer auf den rechten Weg zu sein.

Wir verbleiben in dieser Erkenntnis vereint in einer Bürde, welche Wir tragen müssen,
Ich verbleibe zudem in der Hoffnung Mir Eures Schweigens hierzu gewiss zu sein.

Sollte es Euch jedoch, nicht nur in dieser Entdeckung, nach einem Gespräche sein, Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie die Welt jenseits dieses Körpers ist, meldet euch bitte im Tempel bei Diener des Raben mit eurem Namen und wir werden einen Moment finden, an welchem uns gemeinsame Zeit gewährt wird.

Bis dahin bleibt euch und eurem Wesen treu,
und lebt euer Leben lebendig.

Der Rabe von Punin