Eines Abends in Gareth

Sag mal, Ghor, erinnerst Du Dich an den Kampf gegen die Feylamia? Als ich Eladion gegenüberstand. Sie hatte keine Waffe, und ich nur meinen Dolch. Was hättest Du an meiner Stelle gemacht?

Ich meine, in Deiner Zeit in Al'Anfa, in den engen Gassen, wirst Du doch auch gelernt haben, ohne Waffe oder nur mit einer Handwaffe zu kämpfen. Mir gelingt es inzwischen ganz gut, anzutäuschen oder mehr Kraft in meinen Schlag zu legen, und wenn ich männliche Gegner habe, würde ich ihnen das Knie in die Weichteile rammen. Damit bin ich aber mit meinem Bosparano am Ende.

Aber Du kennst doch sicher noch einiges mehr an Techniken, zum Beispiel zum Entwaffnen, oder zum Parieren, wenn der Gegner eine Waffe hat und ich selbst nicht.

Selbstverständlich erinnere mich mich an deinen Kampf gegen Eladion... als ihr im Rahja-Gewand übereinander hergefallen seid... so etwas vergess ich nicht.

Aber um auf deine Frage zurückzukommen, generell würde ich versuchen, meinen Gegner nicht wissen zu lassen, dass ich einen Dolch bei mir führe. Heimlichkeit ist der beste Gefährte wenn man so eine elegante, leichte Waffe führt. Im Handgemenge kann sieht dein Gegner die Klinge dann oft erst viel zu spät. Generell gilt aber bei Kampf mit einem Dolch, dass schneidende Bewegungen wesentlich effektiver sind als stechende, was unerfahrenen Kämpfer meistens falsch machen.

Ich habe in den engen Gassen Al'Anfas gelernt so ziemlich alles als Waffe zu benützen, vom Knie über Sand bis hin zu einer Katze, entschuldige Grauschnauz. Wenn du möchtest kann ich dir gerne zeige auf was du achten musst, bzw. worauf es ankommt... und für eine Kuss zeig ich dir sogar noch ein paar geheime Tricks (Ghor zwinkert Teal zu).

Tela küsst Ghor heiß und innig, tritt ein paar Schritte zurück und grinst ihn spitzbübisch an: "Zusammen mit der Erinnerung an die Szene mit Eladion sollte das doch mindestens für einen Monat Unterricht reichen. Den zweiten Monat gibts dann gratis, weil das Training die Chance erhöht, dass wir beiden Frauen überleben und hinterher Euch Kämpfer wieder zusammenflicken." Plötzlich wird Telas Blick ernster. "Der Kuss war nur Spaß, Ghor, aber er soll zeigen, dass es mir mit der Bitte ernst ist. Ich glaube, gemeinsam liegt noch so einiges Unerfreuliches vor uns, und wir können nicht so tun, als ob jeder von uns diesen Weg allein gehen könne. Wir müssen voneinander lernen, und das wenige, was ich als Kräuterkundige beitragen kann, will ich gerne beisteuern. Zudem kann ich auf das Wissen und die Erfahrung der "Schwestern" zurückgreifen, sollte mein eigenes nicht ausreichen." "Außerdem", und ihr Grinsen wird wieder spitzbübisch, "erwarte ich keinen theoretischen Unterricht, sondern die harte Praxis, mit Anfassen und so."

(Tela ist im Raufen nicht unbeschlagen (AT/PA 15/12) und beherrscht als Manöver Gerade, Schwinger und Knie)

Ghor steht mit heruntergeklappter Kinddlade am Lagerfeuer. "Das äh... ähm... also... äh... was hattest du doch gleich noch mal gesagt Tela?"

Tela seufzt und wiederholt nochmals ihre letzten Worte

"Mit anfassen und so hattest du gesagt?" Ghor zwinkert Tela nochmal zu, wird dann erst und fährt fort, "Ich bin ganz deiner Meinung Tela und ja, sehr gerne kann ich dir dabei helfen. Wenn dein Anliegen nicht all zu ritterlich ist kann ich dir auch noch ganz andere, weit effektivere Dinge zeigen. Und glaube mir, hart wird es allemal werden, denn egal wie oft du eine Übung wiederholst, sie wird immer eine Übung bleiben. Ich habe gestandene Männer gesehen, die monatelang trainiert hatte, um nach einem ersten Treffen alles was sie gelernt hatten wieder zu vergessen, denn der schmerzende Körperkontakt spricht eine andere Sprache als der Trainingsschmerz".

Mit ernster Miene wendet sich Ghor ab und setzt sich ein paar Schritt abseits zu Hakim um ihn anzugrinsen, "ich habs dir doch schon immer gesagt, sie steht auf mich".

An den folgenden Trainingstagen verzichtet Tela auf das Manöver "Knie". :-)