Hakim und ich unterhielten uns gerade mit der „jungen“, und wie ich zugeben muss besonders attraktiven, Elfe Valeria über ihre Vorstellungen von der Welt außerhalb Mindrawa'oyas, den Freuden Rahjas im Sinne von Rausch und Begierde und all den Vorzügen und Möglichkeiten einer richtig großen Stadt, als Eladion völlig aufgelöst zu uns kam und uns sprechen wollte. Ich führte sie ein paar Schritte zur Seite und fragte was denn los sei, worauf sie antwortete „Es wurde schon wieder eine tote Elfe gefunden. Es ist schrecklich und mein Herz blutet wenn ich sehe wie mein Volk sich gegenseitig ermordet. Ich kann das nicht länger mit ansehen. Ghor! Hakim! Wir müssen die Flamme von hier fort bringen, sie darf hier nicht bleiben!“ und dann schenkte sie mir einen dieser unwiderstehlichen Blicke und fragte „würdet ihr sie für mich entwenden?“ „Selbstverständlich Eladion! - Hakim, sag den anderen Bescheid, wir können dies nicht länger mit anschauen. Wir müssen handeln, wir müssen nach Norden. Ich hole unsere Ausrüstung und wir treffen uns an der Plattform“. Sie gab mir einen innigen Kuss und anschließend ein magisches Körbchen aus Haselbusch in dem wir die Flamme aufbewahren sollten, da sie nur an etwas Magisches gebunden werden konnte.
Fasziniert schaute ich in die schwarze Flamme die mich gänzlich in ihren Bann zog. Wunderschön sahen die kleinen Flämmchen aus, wie sie flackernd an der Spitze des elfenbeinfarbenen Horns tanzten. Es war als ob die Zeit stehengeblieben wäre. „Ghor! Beeil dich!“ zischte Hakim und betrachtete nervös die Zugänge zur Plattform. Leise und mehr zu mir selbst antwortet ich „gleich... nur noch einen kurzen Augenblick...“ Ich starte weiter in die flackernde Dunkelheit „...ich nehme die Flamme an mich...“ Ich nahm das Haselbuschgefäß und öffnete es „...wie Eldarion es sich gwünscht hat...“ Ich führte das Gefäß zur Flamme „...binde ich sie an das Gefäß...“ und lies die Flamme auf meinen Ring überspringen „...und verwahre sie gut im Haselbuschkästchen...“ und verstaute meinen Ring mit der Flamme in meinem Rucksack und erhob mich grinsend.
Am Rand der Plattform trafen Hakim, Eladion und ich Tela die bereits auf uns wartete. Sie sagte irgendetwas von „ihre Sachen holen und Lynia Bescheid geben“ aber ich hatte nur Augen für Eladion... wie unglaublich schön sie doch war. Wenig später kehrte Tela mit Aniriel und Lynia zurück und wir konnten aufbrechen. „Schnell, gehen wir!“ sprach ich und gähnte. Ich spürte wie meine Augenlider unsagbar schwer wurden und wie sehr mich unsere feurigen Liebesnächte von meiner Kraft gekostet hatten. „Wir... gähn... sollten uns... gähn... beeilen...“ sagte ich und spürte wie meine Knie nachgaben. In so einem Zustand sollte man keine Reise antreten... ich würde mir wohl erst noch ein bisschen Ruhe gönnen... sank auf der Plattform nieder und schlief ein.
