Das Schwarze Auge
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Das Schwarze Auge

Die Abenteuer von Hakim, Lynia, Tela und Ghor
 
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 Goblins

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Ghor Nirrano
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Ghor Nirrano


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BeitragThema: Goblins   Goblins EmptySo Okt 13, 2013 10:14 pm

Ich nahm noch einen weiteren Schluck aus meinem Wasserschlauch und verstaute ihn wieder sicher in meinem Tuchbeutel hinter mir. Ich richtete mich kurz auf um meine Muskeln etwas zu dehnen und lies den Blick schweifen. Ich ritt am Ende der Gruppe durch dieses raue Land, sah weit oben am Himmel einen Raubvogel kreisen und spürte den Wind in meinem Haar. Es war der Norden aber ich mochte dieses Land und wie das Licht dem Himmel ein besonders tiefe dunkles blau verlieh. Mit leichtem Druck meiner Beine gab ich meinem Pferd zu verstehen wieder zur Gruppe aufzuschließen. Es amüsierte mich immer wieder aufs neue hinter Lynia zu reiten. Ich konnte förmlich sehen wie ihr Hintern schmerzte und sie unruhig im Sattel hin und her rutschte. Ich grinste, denn so sehr sie sich auch bemühte es sich nicht anmerken zu lassen, wussten wir selbst ohne hinzuschauen, dass sie einen wunden Hintern hatte.

Wenig später verfluchte ich den Norden. Der Wind hatte stark aufgefrischt und schleuderte uns Staub und Sand entgegen, während er uns ein unheimliches Heulen um die Ohren blies. Es war kalt geworden und ich zog meinen Fellmantel enger während ich aus den zusammen gepressten Schlitzen meiner Augen die Umgebung beobachtete. Hakim versuchte die Gruppe etwas anzutreiben um diesem unwirklichen Sturm so schnell wie möglich zu entkommen und ich versuchte den Abstand zwischen uns nicht all zu groß werden zu lassen. Als ich mir fluchend die triefende Nase mit meinem Ärmel abwischte spürte ich es... irgendetwas stimmte nicht. Meine Nackenhaare stellten sich auf und während ich mein Haumesser zog rief ich „GOBLINS!“ als der erste auf einer Wildsau aus dem Sandsturm preschte. Instinktiv trieb ich mein Pferd zwischen ihn und Lynia und hob ihn mit einem wuchtigen Schlag aus dem Sattel. Lynia wurde völlig überrascht als ihr Pferd zu scheuen anfing und ich sah aus dem Augenwinkel wie sie aus dem Sattel glitt und zu Boden fiel. Ich lies mein Pferd kurz aufsteigen und auf dem Goblin niedergehen. Hakim und Tela waren in Ordnung und so lenkte ich meinen schwarzen Hengst sofort zu Lynia um sie zu schützen, aber ein weiterer Angriff blieb aus. Ich sah, dass es ihr gut ging und sie sich nicht verletzt hatte.

„GHOR! TELA! Wir müssen aus diesem Sturm! Schnell! Wir sind hier völlig ungeschützt!“ rief Hakim. Wir trieben unsere Pferde weiter, so schnell es ging, aber der Sturm lies nicht nach. Unruhig schaute ich mich um, versuchte die schemenhaften Umrisse eines Goblins auszumachen, aber sie blieben uns fern und doch wussten wir... sie sind irgendwo da draußen. Einige Stunden ritten wir so durch den Sturm bis es bereits anfing zu dämmern. Ich sah wie Tela unruhig im Sattel versuchte eine geeignete Stelle für unser Nachtlager auszumachen aber es war unmöglich mehr als ein paar Schritt weit zu sehen. Kurze Zeit später rief sie endlich doch noch „Hier! Kommt, hier können wir unser Nachtlager aufschlagen!“ und lenkte ihr Pferd zu einem kleinen Fels umgeben von ein paar Büschen. Es war unglaublich wie sie selbst in so einem Sturm eine Stelle wie diese ausmachen konnte.

Die anderen stimmten mir zu, dass wir diese Nacht jeweils zu zweit Wache halten sollten. Vermutlich würde aber keiner von uns in diesem Sturm ein Auge zu tun, wissend, dass wir von Goblins umgeben waren. Es dauerte auch nicht lange bis der Angriff kam. Wildschweine und Goblins stürmten unser Lager, aber Tela hatte den Platz weise gewählt und so war es für Hakim und mich ein leichtes die Gruppe zu schützen. Lynia hielt sich dicht am Fels während Tela sich ihren Ring über den Finger schob. Wenige Augenblicke später waren wir umgeben von toten Wildschweinen und Goblins, sie waren nicht wirklich ebenbürtige Gegner. Ich atmete tief durch und lies meine Haumesser wieder in ihre Scheiden gleiten als ich das tiefe Schnauben aus dem nebelartigen Sturm vernahm. „ORKS!“ Irgendetwas schien hier ganz und gar nicht zu stimmen. Hakim nickte mir kurz zu und wir traten ihnen entgegen, nicht ohne uns gegenseitig den Rücken frei zu halten.

Ich versuchte meinen ersten Gegner mit einer schnellen Folge von Hieben zu bedrängen aber er wich aus und lies mich ins Leere laufen. Meine Arme waren schwer, ich fühlte mich müde und erschöpft und konnte einem mächtigen Hieb des Rotpelzes gerade noch ausweichen. Verdammt, reiß dich zusammen und pass auf! Fuhr ich mich innerlich selbst an und schon schnitt die Klinge des anderen Orks brennend über meinen Unterarm. Dann sah ich die Lücke, täuschte mit meiner rechten Hand einen Hieb an während meine linke das Haumesser tief in die Seite meines Gegners stieß und ihn vor mir zusammen brechen lies. Ein kurzer Blick verriet mir, dass Lynia noch am Fels stand und Hakim mit seinem Gegner spielte. Rur und Gor warum viel mir das Kämpfen heute so verdammt schwer? Tief atmend hob ich meine beiden Haumesser und roch den üblen Atem des Orks den er mir durch seine gewaltigen Hauer entgegen brüllte. Blitzschnell war er bei mir und hob mir seine Klinge in die Seite was mir dank meiner Rüstung nur den Atem raubte, aber er war schon wieder durchgekommen. Was war nur los mit mir? Ich bewegte mich träge und es viel mir schwer Tempo in den Kampf zu bringen. Wieder traf er mich, dieses mal konnte ich seine Klinge aber so verkeilen, dass mein Haumesser seinem Arm entlang glitt und ihm den entscheidenden Hieb am Hals verpasst. Erschöpft brach ich mit dem Ork zusammen und konnte mich gerade noch auf den Knien abfangen. Schweiß lief mir übers Gesicht, der Sturm schleuderte mir weiter Sand entgegen und ich schloss für einen kurzen Moment die Augen. Lynia ging es gut und Hakim zog gerade seinen Säbel aus dem toten Ork der vor ihm am Boden lag... von Tela fehlte jede Spur.

Wenig später sah ich eine Gestalt durch den Sturm auf uns zukommen. Hakim hob den Säbel und ich deckte seine Flanke. Er wusste, dass ich heute nicht in Form war und ich war froh, dass er übernahm. Als sie näher kam nahm die Gestalt jedoch Telas Formen an und wir sahen, dass sie verwundet war. Sie sah nicht gut aus, auch wenn ich keine großen Verletzungen erkennen konnte. „Tela, du sollst doch verdammt noch mal hinter Ghor und mir bleiben!“ ermahnte sie Hakim, jedoch mit leiser Stimme. „Ich habe im Sturm die Orientierung verloren“ antwortet sie kurz angebunden und gereizt. Wir wussten, dass sie nun einfach ihre Ruhe haben wollte. Tela war hin und wieder etwas „unnahbar“ und man würde von ihr nun nichts mehr erfahren.

Lynia erklärte uns kurz, dass dieser Sturm etwas unnatürliches an sich hatte und dass es doch äußerst unwahrscheinlich sei, dass uns Goblins bei diesem Unwetter folgen konnten. So stumpf ihre Waffe, so scharf war ihr Verstand und fast im selben Moment lies der Sturm nach und um uns wurde es ruhig. Ich war froh nicht die erste Wache übernehmen zu müssen und starrte in mich gekehrt zum Sternenhimmel, den man nun wieder sehen konnte. Ich war hochmütig geworden, hatte innerlich das Gefühl entwickelt unbesiegbar zu sein und heute dafür bezahlt. Ich betete zu Boron und dankte ihm, dass er mich noch nicht zu sich gerufen hatte und dass er mir diese Erkenntnis schenkte, ebenso wie einen gesunden Schlaf.
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