Das Schwarze Auge
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Das Schwarze Auge

Die Abenteuer von Hakim, Lynia, Tela und Ghor
 
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 Pläne und Zauberwälder

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Ghor Nirrano
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Ghor Nirrano


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BeitragThema: Pläne und Zauberwälder   Pläne und Zauberwälder EmptySa Sep 28, 2013 10:33 pm

Nach unserer Rückkehr begab sich Lynia umgehend in die Bibliothek der Burg und ich konnte ihrem Grinsen entnehmen, dass wir wohl zu gegebener Zeit nach ihr schauen mussten um nicht Tage auf die Informationen über die Miene - und wohl noch so manch andere Dinge, die sie faszinierte auf ihre Suche ausgraben würde - zu warten. Ich begab mich währenddessen mit dem Baron, seiner Korporalin und Hakim zur taktischen Besprechung an den Kartentisch. Der Baron zeigte sich sehr beunruhigt über die momentane Lage und die bevorstehende Belagerung. Ich teilte diese Meinung, da eine Heerschau in den wenigen Stunden die ihm noch blieben, nur die Bauern der umliegenden Höfe berücksichtigen konnte. Ich war sehr überrascht, als mich der Baron direkt und offen nach meiner Meinung fragte... als Söldner wurde ich in der Regel nicht, und schon gar nicht von einem Adligen, um Rat gefragt. Nun, ich war nicht der klassische Söldner, der im Feld dem Feind entgegen marschierte, aber ich besaß genug Erfahrung um die Situation beurteilen zu können und so entschied ich mich, dem Baron die Möglichkeit vorzuschlagen die meiner Vorgehensweise am ehesten entsprach - Heimlichkeit. Während das Heer im Morgengrauen auszog um seine Burg zu belagern, könnte die Baronin ins Tal gelangen um dort um eine Entlastungsstreitmacht zu bitten. Eine kleine Gruppe könnte währenddessen in die Burg eindringen um mit Hilfe der Gefangenen Finstertann zurückzuerobern. Noch mehr überraschte mich, dass der Baron meinem Vorschlag zustimmte. Ich hatte mich in diesem Mann getäuscht und war es nicht gewohnt, Menschen von seinem Schlag in adligen Kreisen vorzufinden.

Um die Streitmacht zu umgehen wählten wir den Weg durch den Wald um ungesehen durchs Tal nach Finstertann zu gelangen. Die Baronin hatte noch etwas zu erledigen und wählte einen anderen Weg, sie wollte später wieder zu uns stoßen. Wir folgten einem Pfad entlang des Baches und drangen immer tiefer in den Wald vor. Der Wald schien alt zu sein, sehr alt. Während ich die üblichen Geräusche und Gerüche vernahm schienen Tela und Lynia ganz angetan von ihrer Umgebung. „Oh Tela schau mal hier ein Blaudingsbumsblümchen, oh, oh“ - „Oh Lynia, wie ungewöhnlich ein Dingsdagewächs und auch noch bläulich uuuhhh“ äffte Ghor mit leicht erhöhter Stimme die beiden nach. Sie unterhielten sich ständig über belangloses Grünzeugs, das man weder essen noch rauchen konnte. Lynia musste ich ständig daran erinnern, dass wir keine Zeit hatten für „Untersuchungen jeglicher Art“. Wir hatten einen Aufgabe zu erfüllen und unsere Zeit drängte. Ich würde wohl nach all dem mit ihr in diesen Wald zurückkehren müssen und seufzte.

„Lynia!“ verdammt wo war sie denn jetzt schon wieder? „LYNIA!“ - „Ich bin hier!“ antwortete sie und schien keine 10 Schritt entfernt zu sein, aber ich konnte sie nicht sehen. „Lynia?“ - „Hier Ghor, ich bin hier!“ noch immer nichts. Ich schritt in die Richtung in der ich ihre Stimme vernommen hatte, nicht ohne gelegentlich zu den anderen zurück zu schauen. Meine Nackenhaare stellte sich auf... irgendetwas schien hier nicht in Ordnung zu sein. Gerade als ich meine Gefährten warnen wollte und mir die Sorge um Lynia den Schweiß auf die Stirn trieb, sah ich sie am Bachufer vor mir stehen. „Lynia! Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass es viel zu gefährlich ist ohne mein Wissen vom Weg abzugehen?“ Ich sah wie sich ihre Wangen röteten und sie ihren Blick auf den Boden vor sich senkte. Wie sollte ich ihr in diesem Moment böse sein? Aber es war, bei meinem eigenen Leben, meine Pflicht auf sie aufzupassen.

Als ich gerade zu einer kleinen Moralpredigt ansetzen wollte wurde mir bewusst, dass ich Tela und Hakim nicht mehr sah obwohl ich mich nur wenige Schritt von ihnen entfernt hatte. Ich griff Lynia am Handgelenk und zog sie mit mir zurück zum Pfad... aber da gab es keinen Pfad mehr! Verdammt was war das? „Hakim! Tela! Ihre Antwort vernahm ich aus völlig unterschiedlichen Richtungen. Ich drängte Lynia zurück zum Bach, dem einzigen Orientierungspunkt der uns noch geblieben war, als ich bemerkte... dass der Baum... mir irgendwie... „näher“ kam! Bei Hesinde war ich verrückt geworden? Ich presste meine Augen zusammen, schüttelte meinen Kopf und sah den Baum erneut an und etwas dichter vor mir stehen, als ich auch noch etwas an meinem Bein spürte. Eine Schlingpflanze hatte sich mir um meinen Fuß gewickelt. Ich durchtrennte sie mit einem Hieb meines Haumessers nur um festzustellen wie mein anderes Bein urplötzlich zwischen zwei Wurzeln feststeckte. Arrrg! Ich wusste, dass es mit diesem verfluchten Grünzeugs eines Tages so Enden würde. Ich hieb wie wild um mich und zog meinen Fuß aus der Spalte nur um meinen Stiefel bachabwärts schwimmen zu sehen. Ich wollte ihm nach wurde aber von einem Strauch zurückgezogen der sich in meine Locken gewickelt hatte. Wild schreiend und stampfend schlug ich um mich, verfluchte jeden noch so kleinen Pilz, sämtliche Blätter, Gräser, Sträucher, Wälder, Früchte, Wurzeln und was sich mir sonst noch gerade ins Nasenloch bohrte, bis ich völlig erschöpft auf den Boden sank und von ihm tiefer und tiefer in ein feuchtes, kaltes Nichts gezogen wurde. Bei Boron, dieses Pflanzenzeugs sollte nun also mein Ende sein? Und da soll noch jemand behaupten der Totengott hätte keinen Humor.

Gerade als ich mein Schicksal akzeptiert hatte vernahm ich die melodische Worte einer bekannten Stimme, elfische Worte, und nur einen Moment später lag ich wieder auf dem mir bekannten Pfad neben Lynia, Tela und Hakim. Die Baronin stand vor uns und um uns herum kreisten kleine, helle Lichtwesen mit zarten Flügelchen und kicherten. Während Lynia und Tela fasziniert mit offenem Mund um sich blickten, war ich kurz davor eine dieser... dieser... dieser „Mücken“ einfach mit einem Klatsch zwischen meinen Händen zu zermalmen. Zwischen all diesem Gewächs konnte ja nichts vernünftiges entstehen und daran konnte auch keine Entschuldigung etwas ändern.
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