Das Schwarze Auge
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Die Abenteuer von Hakim, Lynia, Tela und Ghor
 
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 Tage des Leids – 29. Peraine, Teil 7: Hakim

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Tela Reisigritt
Erzmagus
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BeitragThema: Tage des Leids – 29. Peraine, Teil 7: Hakim   Tage des Leids – 29. Peraine, Teil 7: Hakim EmptySo Sep 28, 2014 3:34 pm

Das schabende Geräusch, das Hakims Säbel machte, als er aus der Scheide gezogen wurde, schien den dichten Teppich aus Gesprächen und Geräuschen, der über der Gruppe aus ihnen und den Geweihten lag, mit einem Mal zu zerschneiden. Tela sah sich einem Schritt blanker, dunkler Enduriumlegierung gegenüber.

„Hakim“, flüsterte sie. Schweiß stand auf seinem Gesicht, und seine braunen Augen funkelten sie unter gesenkten Brauen an. Der einhändig geführte Säbel bebte unter seinen schweren Atemzügen zwischen ihrer beider Gesichter, während er mit der anderen Hand das feuchte Bündel mit dem Agrimothsplitter hinter seinem Körper hielt.

Es war keine der typischen Hakim-Posen auf dem Turnierplatz, wo er hoch aufgerichtet die Säbelspitze stolz auf den Gegner richtete. Ihr Freund und Weggefährte stand gekrümmt vor ihr, den Säbel mehr wie einen Schild als eine Waffe führend, wie ein ängstlicher Junge, der angesichts einer Bedrohung zum ersten Mal in seinem Leben zum Schwert greift.

Hakims Augen flackerten, als sie seinen Namen ein zweites Mal aussprach. „Hakim.“ Die Zeit zwischen ihnen stand still. Niemand bewegte sich. Der Schweiß rann in kleinen Rinnsalen über die Stirn des Jungen Zahori und tropfte von seiner Nase, seinen Brauen, seinen Wimpern und seinem Kinn, auf dem bereits der dunkle Schleier des nachwachsenden Barthaars lag. Unter dem gebeugten Kopf wirkten die Ringe unter seinen Augen noch tiefer, und während die Oberlippe ein fester Strich war, entblößte die herausgestellte Unterlippe das Zahnfleisch der unteren Vorderzähne.

Die Klinge durchschnitt ihr Gesichtsfeld, als sie sich langsam senkte, bis sie am gestreckten Arm zu Boden wies. War es nur Schweiß, oder waren es auch Tränen in Hakims Augen? Dicht vor seinem Gesicht hielt sie inne und nahm ihn fest in die Arme. „Es ist gut. Es ist alles gut. Ein paar Schritte noch, dann ist alles vorbei.“ Sie sanken gemeinsam auf die Knie, so dass das Gewicht der Säbelklinge sowie des Beutels mit dem Agrimothsplitter auf dem geweihten Boden der Stadt des Lichts zu ruhen kamen.

„Danke.“ Hörte sie es an ihrem Ohr. Sie nahm wahr, wie der Zahori seinen Säbel auf dem Steinboden ablegte, bevor er sich erhob. Mit der nun freien rechten Hand drückte er sie an sich, während er die Linke mit dem Tuchbeutel so weit wie möglich von ihr entfernt hielt. Dann schob er sich an ihr vorbei auf die Lade zu, die die Geweihten vorbereitet hatten. Ohne zu zögern drückte er den Sack in die Öffnung, drehte sich auf dem Absatz um und wandte sich mit festem Schritt dem Eingang zu.

Bevor Tela ihm folgte, streifte ihr Blick die stummen Gesichter in der Runde. Ghor hatte sich bereits hingekniet, um den Säbel vom Boden zu nehmen, sein Blick ausdruckslos und in sich gekehrt. Leonardo dagegen starrte mit offenem Mund auf die Lade und schien zusammenzuzucken, als die Geweihten den Deckel schlossen und das Pulsieren verebbte. Mit schnellem Schritt verließ sie den Raum, um den jungen Zahori einzuholen.
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Lynia
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BeitragThema: Erfüllung   Tage des Leids – 29. Peraine, Teil 7: Hakim EmptySo Sep 28, 2014 8:58 pm

Phantastisch.

Man ist ja immer bemüht nicht nur die Geschichte zu vermitteln, sondern auch ein gewisses Bild,
wobei man dabei einerseits trotzdem hofft, dass jeder irgendwie die gleichen Bilder hat,
aber andererseits sollte sich doch jeder sein eigenes Bild von der Geschichte machen.

Daher ist es um so genialer zu lesen, dass es geklappt hat.

Freut mich aufrichtig, dass es mir gelungen ist den Splitter so darzustellen, wie ich es wollte
und ihr (oder zumindest Tela und wohl auch Hakim) ihn auch so aufgenommen habt.
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