Das Schwarze Auge
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Das Schwarze Auge

Die Abenteuer von Hakim, Lynia, Tela und Ghor
 
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 Burg Auraleth - Teil 1 - Die Rückkehr nach Wehrheim

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Ghor Nirrano
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Ghor Nirrano


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BeitragThema: Burg Auraleth - Teil 1 - Die Rückkehr nach Wehrheim   Burg Auraleth - Teil 1 - Die Rückkehr nach Wehrheim EmptySo Jun 15, 2014 7:04 pm

Früh am nächsten morgen schälte ich mich mühsam aus dem Bettlaken. Ich spürte jeden einzelnen Muskel in meinem Körper als ich mich stöhnen erhob. Der Kampf steckte mir noch in den Knochen und der beschwerliche Abstieg, mit der bedrückenden Aussicht auf all das was kommen sollte. Keiner von uns war sehr gesprächig und jeder meiner Gefährten blickte stumm auf das sehr einfache Frühstück, sich fragend wovor genau wir Wehrheim warnen sollten.

„Wird schon werden. Schließlich sind wir jetzt in der Lage Wehrheim noch rechtzeitig warnen zu können“, sagte ich zu Lynia und zwinkerte ihr aufmuntern zu. Ihr lag die Last der Unsicherheit am schwersten auf den Schultern... vielleicht auch nur, weil sie diejenige von uns war, die das nötige Wissen besaß, um auch nur annähernd beurteilen zu können, was für eine dämonische Streitmacht uns erwarten würde. Ich packte meine Ausrüstung zusammen und zog die Riemen meiner schwarzen Rüstung fest. Meine Finger strichen noch einmal über das reliefartige Wappen mit dem Raben, dem schwarzen Meer und dem Madamal, welches meine Brust zierte. Ich war froh, dass meine Rüstung nicht den Flammen zum Opfer gefallen waren und sagte leise vor mich hin „du wirst in nächster Zeit noch das ein oder andere mal auf mich aufpassen müssen, meine Schöne“. Ich schnallte mir meine Waffen auf den Rücken, schulterte meinen Tuchbeutel und verließ unser kleines Zimmer um mich um die Pferde zu kümmern.

Als ich vor die Herberge trat, sah ich Tela betrübt nach Osten blicken. Eine dämonische Dunkelheit hing über den Gipfeln und eine riesige dunkle Wolke verhüllte den Blick rahjawärts. „Welch Übel verhüllt deine Schönheit, oh meine Göttin der Lust und Freunde?“, fragte ich mich selbst in Gedanken. Ich legte Tela meine Hand auf die Schulter und kraulte Grauschnauz am Hals während ich leise zu ihr sagte „Noch ist es nicht zu spät“.

Wenig später ritten wir auf der Straße in Richtung Wehrheim. Etliche Bauern und Flüchtlingen, kamen uns entgegen und flehten uns an nicht weiter zu gehen und direkt in Borons Arme zu laufen. Die Unwissenheit der einfachen Bevölkerung erschien mir manchmal wie ein Segen, denn es waren nicht Borons Arme die dort auf uns warten würden.

Als Sumus Leib einen ersten Blick in Richtung Rahja gewärte, hielt Satinav für einen kurzen Augenblick die Zeit an. Mir wurde eisig kalt und ich spürte wie das letzte Bisschen Farbe aus meinem Gesicht wich. Asfalon, mein treuer Shadif, stampfte unruhig mit den Beinen und ich spürte sein Verlangen umzudrehen. Bis zu Letzt hatte ich gehofft, dass sich die Worte des Greifens als falsch oder zumindest übertrieben herausstellen würden, aber bei Boron, das übertraf selbst noch meine schlimmsten Erwartungen.

Ein gigantisches Heer marschierte auf der Reichsstraße in Richtung Wehrheim, ein Heer, das allein durch seine Größe Angst einflößend war. Die Größe war jedoch nicht das, was mir Sorge bereitete. Das war kein Heer, das war eine Perversion jeglichen Lebens und der größte Frevel an Boron den ich je erblickt hatte. Ghule, halb verweste Leichname, Skelette, untote Reiter, ja selbst Tiere wie gewöhnliche Vögel, Ratten und Hunde wanderte unter der belebten leblosen Masse. Ich sah gigantische Belagerungsmaschinen, widerwärtige Kreaturen denen ich keinen Namen geben konnte und Manifestationen, die unmöglich derischer Natur sein konnten. Dann erblickte ich ein Banner... SEIN Banner... das Banner Thargunitoths. Ich erblickte es nicht nur einmal... nicht fünfmal... nicht zehnmal... es waren weit über hundert! Alles was dieser Heerwurm unter sich begrub oder zerstörte, erhob sich zuckend wieder um sich nahtlos in die Reihen des Grauens einzuordnen. Und als ob dies noch nicht genug wäre, waberte eine riesige dunkle Wolke über dem untoten Heer, eine Wolke die sämtliches Leben in sich auf sog. Bäume ächzten schreiend als ihnen die Blätter von den Ästen gerissen wurden, Blumen welkten in ihrem sauren Dunst und das Gras färbte sich braun als sich der Schatten der Wolken über es legte. Bei Boron, Wehrheim musste gewarnt werden, auch wenn ich nicht sicher war ob dies überhaupt einen Unterschied machen würde. Boron, Herr! Steh mir bei!

Und dann kehrte die innere Ruhe wieder. Sie erfüllte mich mit einer erstaunlichen Klarheit. Meine ganze Erfahrung begann den Gegner zu analysieren, erkannte, dass das Heer langsam, sehr langsam voran kam und sogar gelegentlich verharrte. Es blieb also noch Zeit. Es wurden keine Ländereien erobert, sondern es hatte ein bestimmtes Ziel vor Augen und ganz offensichtlich fehlte es dem Gegner an Disziplin, etwas das bei dieser Masse nur eine geringe Rolle spielte, aber es spielte eben eine Rolle. Mit knappen Worten berichtete ich meinen Gefährten was mich so manche Schlacht gelehrt hatte um etwas Hoffnung zu sähen. Hoffnung, das war nun alles was uns noch geblieben war und sie galt es zu nähren.
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